Der Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer hat sich geradezu provozierend verhalten und darf sich nicht wundern, dass er den Ärger der Betreiberin der Elbefähre auf sich zieht.

Zugegeben: Wenn sich die Mehrheit der IHK-Mitglieder für einen Elbtunnel ausspricht, ist es Aufgabe der Kammerspitze, alles dafür zu tun, dies auch umzusetzen. Doch sich extra vor das Schild zu stellen, das die Zwangspause der Fähre wegen des strengen Winters verkündet und dies in einer öffentlichen Mitteilung zu verbreiten, um dem Bau des Elbtunnels Nachdruck zu verleihen, zeugt von unsensiblem Verhalten. Schließlich war der Winter außergewöhnlich streng, und unter normalen Umständen verkehrt die Fähre das ganze Jahr lang zwischen Glückstadt und Wischhafen. Es drängt sich der Verdacht auf, dass Orlemann den klirrenden Frost genutzt hat, um das Ziel der IHK medienwirksam zu promoten. Von professionellem Verhalten zeugt das nicht.