Der Schauspieler steht derzeit als Professor Meinunger auf der Bühne. Heute Abend gastiert er im “Stadeum“.

Stade/Buxtehude. Bekannt gemacht haben ihn seine Kinorollen ("Männer") und Fernsehauftritte ("Tatort"). Doch Heiner Lauterbach widmet sich auch dem Theater. Zurzeit ist er mit der Krankenhaussatire "Doppelzimmer" auf Tournee unterwegs, in der er an der Seite von Christoph M. Ohrt spielt. Heute macht er in Stade Station.

Hamburger Abendblatt: Herr Lauterbach, in "Doppelzimmer" spielen Sie den Chefarzt Professor Meinunger. Würden Sie sich so einen Beruf auch selbst zutrauen?

Heiner Lauterbach: Nein, ich glaube, für solche Jobs muss man geboren sein. Davon abgesehen: Ich hätte gar nicht Medizin studieren können, weil ich ja gar kein Abitur habe. Und Latein lernen zu müssen, für die medizinischen Fachbegriffe, wäre auch nicht gerade mein Ding gewesen. Aber vor Ärzten habe ich einen hohen Respekt, generell vor allen Menschen, die anderen helfen.

Abendblatt: Das Stück ist eine Komödie, die im Krankenhaus spielt. Haben sie selbst schon einmal etwas Lustiges in einer Klinik erlebt?

Lauterbach: Ich war zwar ein paar Mal im Krankenhaus und es ist auch immer gut gegangen, aber Gründe zum Lachen gab es nicht direkt. Aber schöne Dinge habe ich in Krankenhäusern sehr wohl erlebt: Die Geburten meiner drei Kinder. Ich war jedes Mal dabei.

Abendblatt: Einem großen Publikum sind sie als Fernsehdarsteller bekannt, jetzt sind Sie auf einer Bühnentournee unterwegs. Warum widmen Sie sich eigentlich dem Theater?

Lauterbach: Das Theater ist die Basis unseres Berufes, von der sollte man sich nie zu weit entfernen. Denn nur dort kann man unmittelbare Reaktionen vom Publikum bekommen. Am Theater mag ich auch, dass man sich die Rollen ganz anders erarbeiten kann. Etwa in den Proben mit den anderen Schauspielern, die es so bei Filmproduktionen nicht gibt. Außerdem kann man chronologisch arbeiten und ein Stück im Ganzen durchspielen. Beim Film wird eher stückweise gearbeitet.

Abendblatt: Wenn Sie selbst ins Theater gehen, was schauen Sie sich gerne an?

Lauterbach: Ich bin da konservativ, moderne Inszenierungen mag ich überhaupt nicht. Zum Beispiel, wenn sich Schauspieler bei Shakespeare-Stücken anbrüllen und in Fäkal-Sprache sprechen, so etwas finde ich ganz furchtbar. Für mich muss Theater etwas mit der Realität zu tun haben. Ich mag zum Beispiel gute Komödien. Aber auch Samuel-Beckett-Stücke sehe ich mir an, wenn sie gut inszeniert sind.

Abendblatt: Und was hat sie an dem Stück "Doppelzimmer" gereizt?

Lauterbach: Es ist eine Screwball-Komödie, mit guten, witzigen Dialogen. Und das Stück hat auch einen gewissen Anspruch. Das Gesundheitssystem wird aufs Korn genommen. Auch andere Berufsgruppen bekommen ihr Fett weg. Zum Beispiel wir Schauspieler.