Kulturveranstaltungen sollen Geld für den Umbau einbringen. Bis März muss der Förderverein noch etwa 300 000 Euro sammeln.

Stade. Konzerte, Lesungen und Kabarett sollen Geld in die (fast) leeren Kassen bringen. Der Förderverein der Seminarturnhalle will mit dem sogenannten Baustellenprogramm, das heute Abend beginnt, Geld für den 400 000 Euro teuren Umbau der Halle sammeln. Die Turnhalle, die 1863 erbaut wurde, soll bereits im September als neues Kulturhaus öffnen. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Der Regisseur Peter Kühn muss für sein Projekt ein belastbares Finanzierungskonzept erstellen und das dem Stader Rat Ende März vorstellen. Erst dann will die Stadt endgültig entscheiden, ob sie Kühn und seinem Förderverein die Seminarturnhalle überlässt.

Noch fehlen mehr als 300 000 Euro. Bislang sammelte der Förderverein 65 000 Euro, unter anderem erhielt er zwei Großspenden. "Das Geld reicht bei weitem noch nicht aus. Aber in den zwei Monaten können wir noch mehr einwerben", sagt Peter Kühn. Zudem gebe es Signale aus dem Rathaus, dass das Kulturhaus auch mit weniger Startkapital realisiert werden könne. Die Stadt werde mithelfen, da das Kulturhaus auch in ihrem Interesse liege, so Kühn.

Dem stimmt die SPD-Ratsfrau Karin Münz zu, die sich ebenfalls für die Seminarturnhalle engagiert: "Ich gehe fest davon aus, dass das Kulturhaus auch mit weniger Geld realisiert werden kann."

Zudem könne der Förderverein auf Sachleistungen setzen, die in Geld kaum zu beziffern seien, sagt Karin Lange-Rebehn, erste Vorsitzende des Fördervereins. "Einige Handwerksfirmen wollen kostenfrei den Umbau unterstützen. Wir führen dafür gerade viele Gespräche."

Von ersten honorarfreien Arbeiten hat das Projekt bereits profitiert. Der Grafikdesigner Lars Briesemeister hat das Logo für das Kulturhaus kostenfrei entwickelt. Neben einem blauen Logo wurden mehrere bunte Versionen entwickelt, die bei Themenreihen zum Einsatz kommen.

Die Unterstützung sei erstaunlich und ermunternd, sagt Peter Kühn. "Seit seiner Gründung vor sechs Wochen sind 95 Mitglieder dem Förderverein beigetreten." Sogar beim Einkaufen werde Kühn auf die Seminarturnhalle angesprochen. Daher habe er immer Aufnahmeanträge für den Verein dabei.

Die Künstler des Baustellenprogramms treten honorarfrei auf. Eine Stader Firma sorgt kostenfrei für die Musik- und Lichtanlage. Außerdem soll die Vermietung der umgebauten Halle, etwa für Feiern, Geld einbringen. "Wir haben schon 30 Anfragen", sagt Lange-Rebehn. Mit dem Zuspruch hatte sie nicht gerechnet.

Die Vermietung der Halle könnte sich rechnen: Sie soll pro Abend 300 Euro kosten. Für Bestuhlung, Musik- und Lichtanlage und Catering sind weitere Gebühren fällig.

Wer dem Förderverein mit dem Jahresbeitrag von zehn Euro beitreten möchte, findet einen Aufnahmeantrag im Internet. Dort gibt es auch das Baustellenprogramm. Karten sind bei der Stader Buchhandlung "Waller" (Goos 6) erhältlich. Alle Veranstaltungen kosten jeweils fünf Euro. Los geht es heute Abend um 20 Uhr mit dem Jazz-Konzert des "Old Amsterdam Duo".

www.seminarturnhalle-stade.de