Das Chipkarten-Problem, von dem Millionen EC- und Kreditkartenbesitzer betroffen sind, beschäftigt auch die Sparkassen im Landkreis Stade.

Stade/Buxtehude. Während die Finanzhäuser davon ausgehen, dass das elektronische Problem in Deutschlands bis Montag beseitigt sein wird, könnte es für Kunden im Ausland länger Probleme geben.

"Von den fehlerhaften Kartenchips sind praktisch alle Sparkassen in Deutschland betroffen", sagt Andreas Sommer, Pressesprecher der Sparkasse Harburg-Buxtehude. Wie viele Kunden im Landkreis Stade betroffen sind, sei derzeit unklar. Es seien aber, so Sommer, "erstaunlich wenige Anfragen von Bürgern eingegangen". Ähnliches berichtet auch Hans-Heinrich Quast, Pressesprecher der Sparkasse Stade-Altes Land. "Das Problem ist weitestgehend behoben, es gibt kaum Rückfragen von den Kunden", so Quast. Bundesweit sind laut dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband mehr als 20 Millionen der rund 45 Millionen ausgegebener Girokarten von der fehlerhaften Software betroffen. Bei den Raiffeisen- und Volksbanken seien bundesweit vier von 27 Millionen Kartenfehlerhaft. Glück hatte die Volksbank Stade-Geest. Sie wurde von dem Fehler verschont. "Wir haben einen anderen Chiplieferant, somit sind unsere Kunden nicht betroffen", sagt Volksbank-Sprecher Jens Drexler.

Kunden, die wegen fehlerhafter Karten gezwungen sind, bei anderen Banken Geld abzuheben oder sich Beträge bar auszahlen zu lassen, sollen nicht für die dabei entstehenden Extrakosten aufkommen. "Das Problem wird nicht zu Lasten der Kunden gehen", sagt Sommer. "Die Banken werden sich kulant zeigen, der Kunde sollte sich aber Quittungen geben lassen, um seine Unkosten später erstattet zu bekommen". Zudem sollten umgehend die Berater oder die Filiale kontaktiert werden.

Während in Deutschland die Behebung des Fehlers auf Hochtouren läuft, werden sich Kunden im Ausland noch länger auf Probleme einstellen müssen. "Im Ausland ist vor allem die Funktionsfähigkeit der Kartenleser in Geschäften noch nicht komplett hergestellt", sagt Quast. In Ländern wie Österreich, Italien, Frankreich oder der Schweiz werde mit Hochdruck an einer Problembehebung gearbeitet.

Die Sparkassen empfehlen Kunden, die im Ausland Probleme mit ihrer Chipkarte haben sollten, sich umgehend für eine Lösung mit ihrer Bank in Verbindung zu setzen.