Die zigtausende Wunschzettel, die an den Weihnachtsmann ins Christkinddorf Himmelpforten geschickt werden, machen Hoffnung, stimmen aber auch traurig. Hoffnungsvoll, weil offensichtlich neben “Nintendo DS“ und “Barbie-Puppen“ auch immaterielle Dinge auf der Wunschliste stehen.

Der Kommerz, der inzwischen das Weihnachtsfest bestimmt, hat wenigstens bei den Kindern seine Grenzen. Traurig machen die Briefe, weil sie Probleme unserer Gesellschaft widerspiegeln. Bereits Siebenjährige haben Angst vor der Wirtschaftskrise und der drohenden Arbeitslosigkeit ihrer Eltern. Scheidungskinder beklagen Streitereien der Eltern. Andere sorgen sich um die Eisbären und fühlen sich vom Klimawandel bedroht. Eigentlich sind die Kinder, die an den Weihnachtsmann glauben, in einem Alter, in dem sie unbeschwert spielen und lachen sollten. Tatsächlich aber denken sie an die Probleme, die die Erwachsenen für sie lösen sollten.