Am 9. November 1989 fiel die Mauer. Ein Grund zur Freude. Die DDR-Bürger haben viel mehr als Südfrüchte, Jeanshosen und Co. gewonnen. Sie können nicht nur frei reisen, sondern auch ihre Meinung frei äußern und ihre politischen Vertreter frei wählen. Doch ein fader Beigeschmack bleibt. Die unzähligen grausamen Verbrechen des Sicherheitsapparates sind nicht genügend aufgearbeitet worden. Täter leben seit dem Ende der DDR unbehelligt weiter, ohne Rechenschaft ablegen zu müssen. Die Opfer leiden hingegen bis heute. Die "kleinen" Spitzel müssen sicherlich mit Amnestiegesetzen geschützt werden. Aber die Drahtzieher sollten für ihre Taten büßen, statt im vereinten Deutschland öffentliche und politische Positionen zu besetzen. Die Aufarbeitung ist zudem für die nachfolgenden Generationen wichtig. Denn bei der zunehmenden "Ostalgie" wird vergessen, dass die DDR eine Diktatur war, die ihre Bürger unterdrückt hat.