Ein Kinderspielplatz, der nicht genutzt wird, ist überflüssig. Das ist Konsens in der Gemeinde Horneburg. Sie will deshalb vier praktisch ungenutzte Kinderspielplätze wegrationalisieren.

Horneburg. Die frei werdenden Areale will die Gemeinde künftig als Bauland an mögliche Interessenten verkaufen. Neben den vier Plätzen, die aufgelöst werden, soll ein weiterer Spielplatz deutlich kleiner werden. Im Gegenzug will der Flecken vier andere Kinderspielplätze im Ort attraktiver und kindgerechter gestalten.

Einige der betroffenen Anlagen liegen versteckt hinter Häusern, andere sind schwer erreichbar oder aber überflüssig, weil in der näheren Umgebung keine kleinen Kinder mehr leben. Noch steht nicht fest, wieviel Geld mit der geplanten Aufgabe der Anlagen eingespart werden kann. Klar ist aber, dass ein Teil des gesparten Geldes für eine Aufwertung der anderen Plätze benutzt werden soll. Dies erklärte Bürgermeister Hans-Jürgen Detje.

Dass die Gemeinde ihre überflüssigen Spielplätze einstampfen kann, wird mit Hilfe des neuen Spielplatzgesetzes ermöglicht, dass seit Anfang des Jahres in Kraft ist. Es besagt, dass die Kommunen nun frei und gemäß dem Bedarf entscheiden können, wie viele Spielplätze sie einrichten wollen und wo in ihrem Ort sie diese ansiedeln will.

In der Vergangenheit musste jedes Neubaugebiet ab einer bestimmten Größe per Gesetz mit mindestens einem Spielplatz ausgestattet werden. Inzwischen leben aber in den ehemaligen Horneburger Neubaugebieten kaum noch kleine Kinder - und die Spielplätze veröden. Die Gemeinde nutzt daher das neue Gesetz, um dort, wo ein realer Bedarf an Spielanlagen besteht, gut ausgestattete und moderne Kinderspielplätze einzurichten.

Wegfallen sollen die Spielplätze am Finkenweg, am Kiebitzweg, die Anlage am Horner Bogen und der Spielplatz an der Hermannstraße. Letzterer war in Horneburg immer ein Kuriosum, denn der Spielplatz war, obgleich er offiziell immer als solcher galt, nie ein Spielplatz. Die Wiese liegt seit Jahrzehnten brach - Spielgeräte hat es hier nie gegeben. Diese Grünfläche möchte die Gemeinde bereits seit 40 Jahren als Baufläche verkaufen. Interessenten gab es genug, doch wegen der Gesetzeslage war es nie möglich, das Areal gewinnbringend zu veräußern. Der Spielplatz am Tivoli soll erhalten bleiben - allerdings in verkleinerter Form. Ein Teil der vorhandenen Fläche soll als Baufläche dienen.

Die Spielgeräte sollen, so das einhellige Urteil des Bau- und Umweltausschusses, auf bereits bestehenden Spielplätzen untergebracht werden. Aufwerten will der Flecken vier Anlagen: den Spielplatz an der Ecke Lerchenweg/Hermannstraße, sowie den Spielplatz "Am Geestrand", die Anlage am Rotdornweg und den Kalkwiesen-Spielplatz.

Der größte der Plätze (Lerchenweg/Hermannstraße) wurde einst von Eltern in Eigenregie erstellt. Die Gemeinde möchte nun die Übernahme des Platzes beratschlagen. Hintergrund: Die umliegende Fläche ist auch für den einen Senioren-Bewegungspark als möglicher Standort im Gespräch.