Es erscheint etwas bizarr: Ein Hase und ein Igel bestimmten monatelang das politische Geschehen im Buxtehuder Rathaus. Zwischen den Fraktionen des Buxtehuder Stadtrats entbrannte am 9. Mai ein Streit über die Zukunft der “Has'-und-Igel“-Skulptur.

Buxtehude. Sie hatte den Brunnen vor dem Stadthaus Buxtehude geziert, musste aber mitsamt dem Brunnen wegen des bevorstehenden Neubaus des Stadthauses abgebaut werden.

Was tun mit der Skulptur und dem eingemotteten Brunnen? CDU und SPD entschieden, den Brunnen nicht wieder aufzubauen. Stattdessen sollten die Wettstreiter aus dem Märchen einen neuen Platz vor dem neuen Stadthaus an der Poststraße bekommen. In der politischen Diskussion wurden auch zentrale Fragen geklärt, wie etwa ob Hase und Igel über Wasser oder über Ackerfurchen laufen. Oder ob der Hase den Besuchern der Stadtverwaltung seinen Allerwertesten zudrehen sollte oder lieber nicht.

Die Grünen und die FDP wollten es nicht bei dem Beschluss bewenden lassen. Sie setzten sich dafür ein, einen neuen Brunnen am Geesttor in der Fußgängerzone aufzubauen - finanziert von Sponsoren und Bürgern.

Sollte das nicht reichen, könne ein Verein einspringen, versprach Michael Lemke von den Grünen. Mehrere Fontänen und die Has'-und-Igel-Skulptur sollten das Stadtbild aufwerten und Touristen einen Hinweis auf das berühmte Märchen liefern, das in Buxtehude seinen Ursprung haben soll. Antje Ghosh, Vorsitzende der Buxtehuder Märchengesellschaft, war von der Idee begeistert.

Die SPD-Fraktion dagegen nicht. Sie schmetterte den Antrag der Grünen ab. Das Ergebnis: Hase und Igel kommen jetzt vor das Stadthaus. Das heißt aber auch: Nicht Sponsoren tragen nun die Kosten, sondern die Buxtehuder Stadtverwaltung zahlt.