Seit 100 Jahren spannt sich die stählerne Dame in einem 80 Meter hohen Bogen über die Oste. Das Jubiläumsjahr der Schwebefähre zwischen Osten und Hemmoor ist aber turbulenter, als es sich eine Hundertjährige wohl wünschen würde.

Osten/Hemmoor. Im März wurden tiefe Einschnitte am Budget der Fähre bekannt gegeben. Es folgten Gerüchte über den drohenden Verfall des Baudenkmals, die sein Betreiber aber heftig dementierte. Im Oktober dann ein Hoffnungsschimmer: Die Oste-Fähre könnte auf die Liste des Unesco-Weltkulturerbes aufgenommen werden.

Im März hatte der Kreis Cuxhaven drastische Sparmaßnahmen an der Oste-Schwebefähre beschlossen. Nur noch 20 000 Euro wird der Landkreis jährlich für das Baudenkmal bereitstellen. Geld, das die Verkehrssicherheit garantieren soll, das aber nicht aber für Sanierungsmaßnahmen ausreicht. Die Arbeitsgemeinschaft Osteland befürchtet den Verfall und warnt, dass "die Schwebefähre kaputt gespart wird." Die AG verweist auf einen Gutachter, nach dessen Urteil eine erforderliche Sanierung der Stützpfeiler rund 400 000 Euro kosten wird. Betreiber Horst Ahlf dementiert das Gutachten und sagt, dass die Fähre in einem guten Zustand sei. Dann die Wende: Im Oktober tun sich die Vertreter der Schwebefähre in Osten mit sechs weiteren Schwebefähren-Trägern in Europa und Südamerika zusammen, um einen gemeinsames Antrag für die Aufnahme auf die Weltkulturerbe-Liste der Unesco zu stellen.