Das niedersächsische Modell zur Organisation der Impfungen gegen die Schweinegrippe hat den Vorteil, dass Patienten sich im Idealfall bei dem Arzt ihres Vertrauens beraten und impfen lassen können. Sie werden nicht zu einer Impfsammelstelle geschickt. Dennoch gibt es einen entscheidenden Nachteil.

Niemand kann den Bürgern garantieren, dass ihr Hausarzt an den Impfungen teilnimmt. Impft der Arzt nicht, werden sie gezwungen, doch zu einem fremden Mediziner zu gehen. Niemand koordiniert die Impfaktion. Natürlich kann von den Menschen Eigeninitiative erwartet werden. Doch angesichts der Verwirrung über die Frage "Impfen oder nicht impfen" wäre es besser, wenn die Patienten mehr an die Hand genommen werden. Eine zentrale Behörde könnte die Aktion betreuen. Da würde es vielleicht schon reichen, wenn Gesundheitsämter Sprechstunden anbieten und Listen über die Ärzte bereithalten, die impfen.