Der Vorsitzende des Automobilclubs Niederelbe (ACN) hat dem Sprecher der Bürgerinitiative gegen den Estering, Günter Graf aus Eilendorf, bei einer Ortsbesichtigung den Zutritt zum Estering versagt.

Buxtehude. Andere Bürger, die Fraktionen und Pressevertreter hingegen durften das Gelände besichtigen.

"Wir versuchen hier seit drei Jahren, gute Arbeit zu machen", sagt Andreas Steffen, Vorsitzender des Automobilclubs Niederelbe. "Aber die Bürgerinitiative macht mit falschen Behauptungen immer wieder Ärger. Deshalb haben wir Herrn Graf nicht raufgelassen."

Anders als es von der Stadtverwaltung kommuniziert wurde, habe es sich am Mittwochabend nicht um eine öffentliche Begehung gehandelt, sagt Steffen. Günter Graf selbst war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Aber die Grünen-Fraktionsvorsitzende Heike Vollmers verurteilte das Verhalten des ACN-Vorsitzenden. "Es war schlimm, dass Graf ausgeschlossen wurde."

Alle Fraktionen waren sich in der Ausschusssitzung am Mittwoch einig, dass die Auflagen der Baugenehmigung für den Estering von 1984 eingehalten werden müssen. Danach sind pro Jahr bis zu fünf Veranstaltungen auf dem Estering erlaubt. Nur unter dieser Bedingung wurde der Estering in den 80er-Jahren überhaupt erst aus dem Landschaftsschutzgebiet entlassen.

Wie berichtet, hat sich der Streit zwischen Bürgerinitiative, ACN und Stadtverwaltung zugespitzt, da die Stadt Fernsehaufnahmen von RTL auf der Rennstrecke genehmigt hatte. Damit hätten sich ACN und Stadt nicht an die Auflagen für die Baugenehmigung gehalten, wirft die Bürgerinitiative Stadt und ACN vor.

Auch der Ortsvorsteher von Eilendorf und der ehemalige Ortsvorsteher von Daensen warnen davor, gegen die Auflagen der Baugenehmigung zu verstoßen. Die Bewohner von Daensen und Eilendorf sind besonders von den Lärmbelästigungen des Esterings betroffen.

Die Vorgaben müssten eingehalten werden, betonen sie. "Ich habe das Gefühl, dass immer wieder daran herumgesägt wird", sagt Otto Prigge, der von 1981 bis April diesen Jahres Ortsvorsteher von Daensen war. "Die getroffenen Kompromisse dürfen nicht aufgeweicht werden", betont Georg Skottke, Ortsvorsteher von Eilendorf. Prigge und Skottke unterstreichen aber auch, dass sie den Estering nicht in Frage stellen.