Eine Familie aus Stade hat den Rauchmeldern in ihrem Haus ihr Leben zu verdanken.

Stade. Am Freitagabend gegen 20.30 Uhr wurde der zweifache Vater vom Alarm eines Rauchmelders auf ein Feuer aufmerksam, das aus bisher ungeklärter Ursache im Erdgeschoss seiner Doppelhaushälfte am Barger Weg in Stade ausgebrochen war.



Der Mann war auf dem Nachbargrundstück, als er von dem schrillen Piepen aufgeschreckt wurde. Der Vater rannte gemeinsam mit seinem Bruder in das erste Geschoss, wo die beiden Kinder, ein Einjähriger und ein Dreijähriger, schliefen. Die beiden Retter brachten sie ins Freie. Alle vier erlitten leichte Verletzungen. Die Kinder wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung vorsorglich ins Elbeklinikum Stade gebracht.


Nach Polizeiangaben breitete sich das Feuer rasend schnell aus. Etwa 50 Feuerwehrleute der Züge 1 und 2 der Freiwilligen Feuerwehr Stade verhinderten, dass das Feuer auf das Nachbarhaus übergriff. Der Gesamtschaden wird auf 150 000 Euro geschätzt.


Die starke Rauchentwicklung sorgte bei Stadern aus dem gesamten Stadtgebiet für Besorgnis. "In der Innenstadt kam es zu Sichtbehinderungen", sagt Stefan Braun, Sprecher der Stader Feuerwehr. Selbst aus entfernten Vierteln gingen Notrufe bei Polizei und Feuerwehr ein.


Das Feuer brach wahrscheinlich im Wohnzimmer aus. "Ursache könnte ein Fernseher gewesen sein", so Braun. Eines stehe allerdings bereits jetzt fest: "Den beiden Männern wäre es ohne die Rauchmelder und den rechtzeitigen Alarm nicht gelungen, die Kinder zu retten." Das unterstreiche den Appell der Feuerwehr, dass Rauchmelder preisgünstige Lebensretter seien.


Bereits vor knapp drei Wochen sprach sich der Kreisbrandmeister Gerhard Moldenhauer für den Einbau von Rauchmeldern aus, nachdem beim Wohnungsbrand in Lühe zwei Menschen ums Leben gekommen waren: "Mit Meldern hätte es garantiert keine Toten gegeben." Wie das Abendblatt berichtete, will die niedersächsische Landesregierung eine Rauchmelder-Pflicht einführen.