Gerd Lefers hat es am Donnerstag die Laune verhagelt. Der Grund: der Hagel selbst, der bis zu 20 Prozent der Kirschen zerstört hat.

Jork. Scharfkantig und ausgesprochen hart sei er bei dem Unwetter niedergeschlagen, sagt der Obstbauer aus Jork. "Ich schätze, dass 10 bis 20 Prozent der Kirschen auf unserem Hof zerstört wurden." Das ganze Ausmaß des Schadens sei erst in den nächsten Tagen abzusehen.

Lefers kann aber Entwarnung für alle Kirschenfreunde geben: Wenn Hagel oder Regen nur kleinere Teile der Kirschen vernichten, schnellt der Kilopreis nicht automatisch in die Höhe. Und der Hagel sei am Donnerstag nur strichweise niedergeschlagen.

Nur 1,5 Kilometer weiter ist der Obsthof von Marianne Quast. Sie hat Glück gehabt. "Bei uns hat es nicht gehagelt", sagt die Obstbauerin. Auch der Obsthof Matthies in Jork blieb vom Hagel verschont. "Es hat nur geregnet", sagt Martina Matthies. Das mache den Kirschen im Moment noch nichts aus.

Der Kirschpreis hinge ohnehin von vielen Faktoren ab, sagt Henning Ramdohr, Obstbauer aus Hollern-Twielenfleth. "Bei guten Wetter kaufen die Leute mehr Obst, die Nachfrage erhöht dann den Preis" Zudem spiele der Wuchs der Kirschen eine Rolle. Große Kirschen etwa seien teurer. "Wir können aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschätzen, wie gut die Früchte wachsen werden", so Ramdohr weiter. Das werde sich erst in den nächsten Wochen entscheiden. "Wir warten ab, wie die Ernten etwa in der Türkei oder Italien ausfallen." Dort würden meist große Mengen produziert, was auf den Preis drücke. Große Preisschwankungen zum Vorjahr erwartet er aber nicht. "Letztes Jahr haben die Kirschen bei uns zwischen zwei Euro für das Kilo kleine Süßkirschen und sechs Euro für die größten Knubberkirschen gekostet", sagt Ramdohr.