Cornelia Siebert, 56, hat sich nach ihrem Engagement für das Salzmuseum in Lüneburg ein zweites Standbein als Gästeführerin geschaffen. Vor sechs Jahren übernahm die gelernte Sparkassenkauffrau und fünffache Mutter zum ersten Mal regelmäßig Aufträge von der Stadt. Zu ihren Lieblingsorten in Lüneburg zählt sie vor allem den Innenhof des Rote-Hahn-Stifts in der Rotehahnstraße. Das Stift wurde im 16. Jahrhundert von einem Ratsherren errichtet und ist noch heute Wohnort für Bedürftige. "Die Reichen haben den Armen eine Zuflucht geschenkt und wollten sich damit ihr eigenes Seelenheil sichern", erklärt Cornelia Siebert. "Mich begeistert an diesem Platz vor allem, dass so viel lebendige Sozialgeschichte drin steckt." Wer mittags gegen 12 Uhr in den Hof gehe, könne einen Moment lang innehalten und dem Glockenspiel der St.-Nikolai-Kirche lauschen, die vom Innenhof aus zu sehen ist.