Die erste Kostenaufstellung für die energetische Sanierung in Harsefeld wurde vorgestellt. Der Kostenvoranschlag liegt bei 150 000 Euro.

Harsefeld. Die Pläne für die Sanierung der denkmalgeschützten Friedrich-Huth-Bücherei am zentralen Harsefelder Klosterpark nehmen konkrete Formen an. Sowohl energetische Sanierungsarbeiten als auch ein Umbau im Sanitärbereich sind geplant, zudem sollen Wege gefunden werden, um die Räume der Bibliothek zu verschönern. Der Architekt Arnd Lindemann legte im Bauausschuss der Samtgemeinde Harsefeld einen ersten Kostenplan für die von Politik und Verwaltung geplanten Veränderungen vor. Laut Lindemann liegen die Kosten für das Projekt derzeit bei etwa 150 000 Euro.

1740 wurde das Fachwerkhaus als Amtsgebäude am Rande des Klosterparks errichtet, 1845 wurde darin die vom Kulturförderer Friedrich Huth (1777-1846) gestiftete Bibliothek eröffnet. Die Bücherei wurde letztmalig Anfang der 80er-Jahre renoviert, als das Areal des ehemaligen Klosters archäologisch erforscht wurde. Seitdem ist in dem Gebäude, das unter Denkmalschutz steht, nicht viel passiert, außer dass sie Energiekosten kontinuierlich nach oben geschnellt sind. Schuld daran sind vor allem einfach verglaste Fenster und schlechte Dichtungen. Sie lassen zu viel Wärme aus dem Gebäude entweichen, im Winter wurden einige Bereiche der Bibliothek daher kaum wärmer als 14 Grad, trotz kräftigen Heizens.

Es stellte sich aber schnell heraus, dass eine Sanierung alles andere als einfach ist, da viele Ideen, die zu einer deutlichen Reduzierung des Energieverbrauchs geführt hätten, aufgrund des Denkmalschutzes nicht ohne weiteres umgesetzt werden können.

Wichtigste Punkte hinsichtlich der Sanierung sind der Austausch der Fenster sowie ein funktionierendes Klima- und ein neues Beleuchtungskonzept für die Innenräume, um die stromfressenden Deckenstrahler austauschen zu können.

Lindemann präsentierte eine erste Kostenaufstellung. Die sieht für eine Erneuerung der inneren Fensterflügel und der Fensterfutter inklusive Dämmung und Abdichtungsarbeiten 38 000 Euro vor. Für einen barrierefreien Umbau und eine Erneuerung der Sanitäranlagen werden 7000 Euro veranschlagt, der Einbau neuer Heizungen kostet 1700 Euro. Für Fliesen und Malerarbeiten müssten etwa 26 000 Euro investiert werden.

Eine neue Beleuchtung könnte die Kommune etwa 40 000 Euro kosten. Darin enthalten wären 18 LED-Strahler für die Bühnenbeleuchtung sowie 30 LED-Leuchten für den Innenraum und 60 Leuchtstoff-Lampen, die an der Decke montiert werden sollen. Hinzu kommen Metallarbeiten für eine Erhöhung der Brüstung im Treppenbereich. Das macht unter dem Strich 150 000 Euro. Geld, das laut der Politik gut angelegt wäre.

"Wir wollten alle die Sanierung, wir wollten aber alle auch den Charakter des Hauses erhalten. Niemand beabsichtigt, das Haus zu verschandeln, so wie es anfangs befürchtet wurde", sagte FWG-Politiker Hans-Hinrich Dammann. Anke Burfeindt, CDU, sieht das ähnlich. "Der Knackpunkt waren wie Fenster. Dass nun laut dem Konzept nur im Innenbereich neue Fenster eingebaut werden sollen, kann nur begrüßt werden. Die Frage ist aber, ob die Belüftung des Gebäudes dann ausreichend ist", so Burfeindt.

Lindemann sieht da keine Probleme. "Es wird ausreichen, von Hand zu lüften", sagte der Architekt, der den Dämmstandard der Bibliothek trotz der problematischen Fenster als gut bezeichnet. Lindemann geht davon aus, dass mit den Sanierungsmaßnahmen eine Ersparnis bei den Heizkosten von bis zu 27 Prozent möglich ist. "Bei einer Energiepreissteigerung von realistischen zehn Prozent können wir davon ausgehen, dass sich die Maßnahmen bereits in rund 13 Jahren amortisiert haben", sagte der Architekt.

Sorgen bereiten der CDU die Kosten für die Beleuchtung. Die rund 40 000 Euro seien "ein großer Brocken" in der Kostenaufstellung. Lindemann beruhigte. Bei der Kostenaufstellung für die Beleuchtung des Gebäudes handle es sich lediglich um eine erste Kostenermittlung, bei der noch Veränderungen möglich seien. "Es handelt sich nicht um ein ausgeklügeltes Belichtungskonzept", erklärte Lindemann. "Das muss noch erarbeitet werden. Dann könnte es auch sein, dass wir am Ende mit weniger Licht auskommen."