Fairer Handel ist ohne Frage zu begrüßen. Vor allem die Landwirte in den Dritte-Welt-Ländern schaffen es teilweise kaum, ihren Lebensunterhalt aus ihrer Arbeit zu bestreiten. Wenn sie mit ihren Fair-Trade-Produkten mehr Geld verdienen können als auf dem übrigen Markt, ist das umso besser. Fragt man sich schon bei den Preisen für deutsche Kartoffeln in unseren Supermärkten, was davon wohl noch beim Erzeuger hängen bleibt, ist diese Frage umso mehr bei Bananen und Zitrusfrüchten angemessen. Auch wenn die Fair-Trade-Netzwerke vielleicht nicht Entwicklungshilfe im klassischen Sinne, also Hilfe zur Selbsthilfe, leisten. Wenn die Bauern in Afrika mehr Geld für ihre Fair-Trade-Produkte bekämen, wäre doch schon geholfen.

Andererseits müssen sich solche Organisationen wie Fairtrade auch kritische Fragen gefallen lassen, vor allem von denen, die sie für ihre Kampagnen anwerben wollen. Und sie müssen sich die Fragen, wo denn genau der Mehrpreis für die Produkte landet, nicht nur gefallen lassen, sondern auch ehrlich beantworten. Das scheint bislang nicht passiert zu sein, vor allem nicht während der Informationsveranstaltung im Stader Rathaus. So sieht es die SPD, und diesen Zweifeln muss Fairtrade Rechnung tragen.

Ein großes Lob aber gebührt den Schülern, die das Projekt angeschoben haben. Die Jugendlichen wollen etwas bewegen und strafen all diejenigen Lügen, die behaupten, die Jugend säße nur noch vor dem Computer und lebe in der Facebook-Welt. Stimmt nicht!