Die Finanzkrise, die sich für Wissenschaftler schon Jahre vor dem Ausbruch angekündigt hatte, ist noch lange nicht vorbei. Deren Auswirkungen sind mittlerweile überall zu spüren. Mit Griechenland steht ein Land vor dem Kollaps, in Spanien sieht es ähnlich dramatisch aus, und in Deutschland muss der Durchschnittsbürger tief in die Tasche greifen, um Europa zu stabilisieren und das komplette Chaos zu verhindern.

Dass der Grünen-Politiker Sven-Christian Kindler nun fordert, dass die Millionäre und Milliardäre europaweit die Zeche für das bezahlen sollen, was sie mit verschuldet haben, klingt für den Durchschnittsbürger wie eine begrüßenswerte Forderung. Und Kindler hat recht: Wer das Land schröpft, eine Gesellschaft unterminiert, um sich selbst zu bereichern, der soll auch in Ordnung bringen, was er mit seiner Geldgier verbockt hat.

Das Nach-mir-die-Sintflut-Prinzip der Millionarios, die der Volkswirtschaft dringend benötigtes Geld entziehen, nervt gewaltig. Doch aus eigenem Antrieb werden die Superreichen ihr Geld nicht herausrücken. Eine Vermögenssteuer ist daher nicht nur sinnvoll, sie ist notwendig, jetzt, dringender denn je. Denn die nächste Verschärfung der Lage steht unmittelbar bevor. Wie sagten schon die Cree-Indianer: "Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann." Na dann, Mahlzeit.