Das traute Eigenheim, das vom Biogas-Erzeuger nebenan mit Wärme und Energie versorgt wird, könnte zum Modell werden. Eine Diversifizierung des Energiemarktes entsteht, die lange Zeit unvorstellbar war. Auch wenn die Energiewende nach Meinung von Kritikern Nachteile habe, dass etwa zu Spitzenlastzeiten nicht genügend Strom vorhanden sei und dass der Stromtransport mittels langer Trassen ein Problem darstelle, kann nicht negiert werden, dass die Energiewende gerade für kleinere Kommunen eine Chance darstellt.

Biogas-, Solaranlagen und Windparks könnten einen guten Teil, wenn nicht gar den gesamten Energiebedarf im lokalen Raum decken. Dafür braucht es Kommunen, wie Harsefeld, die hierbei mitmachen und Privatleute, die Geld in die Hand nehmen, um etwa Biogas-Anlagen zu bauen. Die Vorteile einer solchen Diversifizierung und Lokalisierung der Energiewirtschaft liegen auf der Hand: Bürger und Kommunen wissen genau, mit wem sie es zu tun haben. Der Landwirt von nebenan ist besser einzuschätzen, als ein gesichtsloser Großkonzern.

Eine menschliche Beziehung bleibt zwischen Erzeuger und Verbraucher vorhanden, Verständnis für das Gegenüber wächst. Außerdem kann eine solche lokale Wirtschaft die Gefahr einer Bildung von Kartellen mit Preisabsprachen mindern. Zu guter Letzt hilft die Lokalisierung den Kommunen, ihre Wirtschaftskraft langfristig aufrecht zu erhalten oder diese signifikant zu stärken. Das Modell sollte daher Schule machen.