Der erste Schritt zum neuen Industriegleis ist getan. Bei den Kamper Bürgern, die Havarien in ihrem Wohngebiet befürchten, denn hier führt das alte Gleis aus dem Hafen durch, mag die Angst vielleicht in jüngster Zeit etwas zu sehr hochgekocht sein. Aber sie ist, bei allen Beteuerungen der DOW, das nichts passieren könne, verständlich. Bislang werden in erster Linie Produkte der DOW auf diesem Gleis in Güterzügen transportiert.

Fakt ist: Das Gleis muss endlich aus dem Wohngebiet raus. Fakt ist auch: Der Hafen braucht mehr Gleise, um sich vernünftig entwickeln zu können. Es macht wenig Sinn, einerseits die enormen Potenziale eines Hafens im Verbund mit dem Hamburger Hafen in den Himmel zu loben und hier echte Aufbruchstimmung zu propagieren, wenn es andererseits am Hinterlandverkehr hapert.

Stades Bürgermeisterin Silvia Nieber blieb am Ende nichts anderes übrig, als in Sachen Industriegleis auf die Tube zu drücken und einen gangbaren Weg für die Planungsvergabe zu präsentieren. Andererseits wäre nicht zuletzt der Druck aus Kampe noch größer geworden.

Niedersachsens Bürgerinitiativen haben längst das Image verstaubter Hinterwäldler, die sich gegen alles und jeden wehren, abgelegt. Niedersachsens Bürgerinitiativen, dazu gehört auch die BI Pro Industriegleis, sind professioneller bei ihrer politischen Arbeit geworden, und das bekommen auch die Politiker zu spüren. Es musste also endlich eine Lösung für Stades Gleisprobleme her.