Vielleicht hätte Jürgen Badur tatsächlich nachhaken sollen, ob sein Schreiben an Ministerpräsident David McAllister wirklich in Hannover angekommen ist. Wie sagt ein altes Sprichwort: Nachher ist man immer klüger. Doch wer erwartet, dass sich im 21. Jahrhundert ein einfacher Briefwechsel zwischen Buxtehude und Hannover so kompliziert gestalten würde?

Wer den Schaden hat, braucht sich um den Spott nicht zu sorgen. Daher verwundert es nicht, dass Buxtehudes Politiker prompt auf den Verwaltungschef eindreschen. Das ist in einem von zahlreichen Bürgern gut besuchten Ausschuss vielleicht publikumswirksam, es verbessert aber nicht im geringsten die vertrackte Ausgangssituation, in der sich die Stadt beim Küsten- und Hochwasserschutz befindet.

Und vergessen wir nicht: Dieses Problem hat der Deichverband der Stadt eingebrockt - nicht Badur. Insofern ist der Bürgermeister die falsche Adresse für Kritikäußerungen. Vielmehr müsste der Deichverband endlich zur Rechenschaft gezogen werden. Seit Monaten hüllt sich der Verband in Schweigen und lässt alle darüber im Unklaren, weshalb er aus den Schutzplanungen, für die er laut dem NLWKN zuständig sei, ausgestiegen ist. Kein anderer Deichverband in Deutschland hat eine ganze Region so vor den Kopf gestoßen, wie der für Buxtehude zuständige Deichverband II. Meile. Er ist Antworten schuldig. Ihn sollten die Politiker endlich in den Schwitzkasten nehmen.