In die Diskussion um den Hochwasserschutz in Buxtehude kommt neue Bewegung.

Buxtehude. Landrat Michael Roesberg lädt für den 7. Juni zu einem nichtöffentlichen Gespräch mit allen Akteuren ein, die bereits an dem mehrwöchigen Mediationsverfahren im Winter teilgenommen hatten. Das sind unter anderem Vertreter der Landkreise Harburg und Stade, der Stadt Buxtehude und des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN).

Roesberg erfüllt damit seine Ankündigung aus dem April, eine einvernehmliche Lösung im Hochwasserschutz-Streit zu suchen. Der Streit war aufgekommen, nachdem der niedersächsische Umweltminister Hans-Heinrich Sander erklärt hatte, das Planfeststellungsverfahren für "bestimmt ein halbes Jahr" ruhen zu lassen. Damit hatte er de facto die Pläne des Deichverbandes der zweiten Meile des Alten Landes gestoppt. Diese sahen eigentlich vor, bereits im Sommer das Verfahren für den Bau neuer Deiche im Buxtehuder Innenstadtbereich einzuleiten. Laut Sander soll jetzt geprüft werden, ob eine Renaturierung der Este zwischen Moisburg und Buxtehude, für die FDP und Grüne eintreten, nicht doch als Alternative in Frage kommt.

Besonders aus den Fraktionen der Buxtehuder SPD und der CDU wurde daraufhin Kritik an Sander und auch am Buxtehuder FDP-Fraktionsvorsitzenden Rudolf Fischer laut. Diesem warfen sie vor, Sander in seinem Sinne beeinflusst zu haben. Auch die Bürgerinitiative "Hochwasserschutz für Buxtehude" kritisierte die Denkpause.

Basis des Hochwasserschutzes müsse nach wie vor der 7-Punkte-Plan sein, den Schlichter Heinrich Reincke, Honorarprofessor für Wasserwirtschaft an der Hochschule 21 in Buxtehude und ausgewiesener Experte auf seinem Gebiet, nach dem Ende der Mediation erstellt habe, sagt Roesberg. Nach dem Gespräch am 7. Juni wolle er Sander über das Ergebnis informieren.