Der Reformvorschlag von SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles wird von vielen Genossen im Kreis Stade als wenig sinnvoll angesehen. Auch Grüne und CDU-Politiker glauben, dass die Reform den Mitgliederschwund der SPD nicht stoppen wird.

Petra Tiemann , SPD-Bezirksvorsitzende und Landtagsabgeordnete, hält die Reformpläne nicht für sinnvoll. "Ich finde, dass es auch Exklusivrechte für eine Parteimitgliedschaft geben muss, wie etwa das Wahlrecht."

Rolf Bredendieck , SPD-Vorsitzender des Stader Ortsverbandes, bezeichnet den Reformvorstoß aus der Berliner Parteizentrale als falsch. "Das ist kontraproduktiv. Wir werden so langfristig nur Mitglieder verlieren."

Astrid Bade , stellvertretende Chefin der SPD-Kreistagsfraktion, sagt: "Ich bin für eine Öffnung der Partei. Aber man muss darauf achten, dass die Parteimitgliedschaft weiterhin eine wichtige Rolle behält."

Kai Holm , Stader SPD-Fraktionschef, sieht Nahles auf einem Irrweg. "Wenn jeder auch ohne Parteizugehörigkeit über die Kandidaten abstimmen darf, dann gibt es immer weniger Gründe für Bürger, in die SPD einzutreten."

Karsten Behr , CDU-Fraktionschef in Stade, glaubt nicht, dass der Reformvorschlag den Sozialdemokraten im Wahlkampf nützen wird. "Ob sich das wirklich lohnt, muss ernsthaft hinterfragt werden."

Uwe Merckens , Grünen-Ratsherr aus Stade, meint ebenfalls, dass die Reformidee den Sozialdemokraten kaum weiterhelfen wird. "Das ist nicht sinnvoll. Es sollte einen Anreiz geben, in eine Partei einzutreten."