In der Buxtehuder Bahnhofstraße soll ein “Walk of Fame“ an die Bullenpreisträger erinnern

Buxtehude. Was Hollywood kann, kann Buxtehude auch: In der Bahnhofstraße soll bald ein "Walk of Fame" entstehen. Zwar werden nicht die Namen von Johnny Depp, Liz Taylor oder Jimi Hendrix das Pflaster der Estestadt zieren, sondern die Träger des Jugendbuchpreises "Buxtehuder Bulle". Aber als "geniale Idee" stufen es die Anlieger und Mitglieder der Standortinitiative Bahnhofstraße dennoch ein.

"Wir waren sofort begeistert", sagt Marktkauf-Geschäftsleiter Hartmut Holst. Noch in diesem Jahr soll das Projekt umgesetzt werden. Stefanie Beck vom Buxtehuder Stadtmarketing verspricht sich von dem neuen "Bullenpfad" eine Aufwertung der gesamten Straße und einen Magnet für Touristen. Ursprünglich sollten sechs Stelen auf den Bürgersteigen aufgestellt werden, die das Märchen vom Hasen und dem Igel erzählen. Hochbeeten sollten entstehen, Bäume sollten beleuchten werden. Das Ganze hätte 100 000 Euro gekostet und wäre zu 40 Prozent vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration gefördert worden. Doch dann kam die Idee mit dem Bullenpfad, die von allen Beteiligten sofort begeistert aufgenommen worden. Sie geht zurück auf Dieter Klar vom Kulturforum, der sie eigentlich bei sich am Hafen in die Tat umsetzen wollte. "An die Bahnhofstraße hatte ich gar nicht gedacht", sagt er.

Er hatte sich Gedanken darüber gemacht, wie man den Buxtehuder Bullen, der seit 1971 einmal im Jahr für das beste Jugendbuch in deutscher Sprache verliehen wird, wieder stärker in den Blickpunk der Öffentlichkeit bringen könnte. Die früheren Preisverleihungen seien viel größere Medienereignisse gewesen als heute, findet Klar. Dagegen wollte er mit den Namensplatten der Preisträger etwas tun.

Iris Wolf vom Buxtehuder Altstadtverein war es dann, die den Vorschlag machte, das Projekt auf die Bahnhofstraße zu übertragen. Auch Dieter Klar war damit einverstanden - und so nahm die Sache ihren Lauf. Auf 50 000 Euro würden sich die Kosten für den "Walk of Fame" belaufen, sagt Stefanie Beck. Bei der 40-prozentigen Förderung vom Landesministerium wird es bleiben. "Es kostet weniger, aber jetzt haben wir etwas Höherwertiges als die Stelen", sagt sie. Die Überlegung, ein neues Beleuchtungskonzept für die Straße zu entwerfen, sei aber nicht gestorben, fügt sie hinzu. Es sollen neue Sträucher in die Grünstreifen gepflanzt werden, die Piktogramme auf dem Bürgersteig, die auf die Nutzung für Radfahrer verweisen, sollen erneuert werden, es sollen sogenannte Entsorgungsinseln für die Mülltonnen kommen, außerdem sind neue behindertengerechte Parkplätze an der Bahnhofstraße geplant.

Wenn der gold glänzende Bullenpfad erst einmal da sei, werden sicherlich neue Impulse von ihm ausgehen, sagt Dieter Klar. Davon könnte die ganze Bahnhofstraße profitieren. "Im Unterbewusstsein der Leute wird sich etwas abspielen", ist er sich sicher. Auf jeden Fall soll laut Dieter Klar eine der Platten vor Winfried Ziemanns Buchhandlung kommen, die sich auch an der Bahnhofstraße befindet. So erfahre der Initiator des Buxtehuder Bullen den Respekt, der ihm gebühre.