Die Zahl der offiziell bekannten EHEC-Fälle (Escherichia Coli) im Kreis Stade ist weiterhin unverändert. Bei lediglich zwei Personen ist das Toxin nachgewiesen worden, die Zahl der Verdachtsfälle hat sich aber von zwölf auf 17 erhöht.

Stade. In Deutschland sind bisher mehr als 400 EHEC-Fälle und Verdachtsfälle bekannt

Bernd Rasenack vom Gesundheitsamt Stade geht davon aus, dass die Zahl der von dem Infekt betroffenen Menschen noch deutlich höher ist. "Viele Menschen wissen nicht, ob sie von dem Bakterium befallen sind oder nicht. Ich schätze daher, dass die Dunkelziffer der vom EHEC-Infekt betroffenen Bürger in der Region um ein vielfaches höher ist", sagt Rasenack.

Menschen würden laut dem Amtsarzt sehr unterschiedlich auf eine Darminfektion mit dem EHEC-Erreger reagieren. Einige Bürger würden nur einen leichten Durchfall verspüren und daher auch nicht sofort zum Arzt gehen, bei anderen könne der Körper so resistent sein, dass sie gar nichts von der Infektion mitbekommen, obgleich das Bakterium in ihrem Körper ist. "Die Infektion äußert sich nicht automatisch bei allen Menschen mit blutigem Durchfall und Erbrechen", so der Amtsarzt. Er rät dennoch zu großer Vorsicht und besonderer Hygiene.

Dass die genaue Zahl der Betroffenen nicht bekannt ist, liege daran, dass nur dann EHEC-Fälle und Verdachtsfälle an das Gesundheitsamt gemeldet werden, wenn bei einer Laboranalyse einer Stuhlprobe der Verdacht auf eine Infektion aufgetreten ist. Eine solche Laboranalyse kann bis zu 36 Stunden dauern. "Nicht in jedem Fall, der von einem Arzt untersucht wird, wird aber auch eine Stuhlprobe genommen und diese analysiert", sagt Rasenack.

Der Amtsarzt rät allen Bürgern, die verdächtige Symptome wie Erbrechen und Durchfall haben, sich an ihren Hausarzt zu wenden. Der entscheidet nach einer ersten Untersuchung, ob das Problem schnell in den Griff zu bekommen oder ob eine Behandlung im Krankenhaus notwendig ist. Alle Bürger sollten besonders darauf achten, regelmäßig und intensiv ihre Hände mit Seife zu waschen, damit die Keime nicht weiter verbreitet werden.