Bis gestern waren außerdem zwölf Verdachtsfälle beim Gesundheitsamt bekannt

Stade. Die Zahl von schweren Darminfektionen mit dem gefährlichen EHEC-Erreger (Escherichia Coli) ist in Norddeutschland rasant angestiegen. Nach bisherigen Erkenntnissen gehen die zuständigen Behörden bereits von mehr als 200 Fällen oder Verdachtsfällen in Norddeutschland aus. Im Landkreis Stade sind ebenfalls die ersten EHEC-Fälle gemeldet worden.

Laut Gerhard Pallasch, Leiter des Stader Gesundheitsamtes, gibt es momentan einen Mann mittleren Alters aus dem Landkreis Stade, der an dem gefährlichen Bakterium erkrankt ist. Der Patient wird derzeit am Elbe-Klinikum in Stade behandelt, seine Erkrankung ist laut Pallasch nicht lebensbedrohend.

"Es gibt noch einen weiteren Fall, bei dem wir aber nicht genau wissen, ob der Betroffene aus dem Landkreis Stade oder aus Cuxhaven kommt", sagt Pallasch. Zudem seien zwölf weitere Personen gemeldet worden. "Hier handelt es sich bisher aber lediglich um Verdachtsfälle. Die Betroffenen leiden unter Erbrechen und Durchfall. Dafür kann es aber auch andere Ursachen als den EHEC-Erreger geben", so der Amtsleiter. Pallasch geht davon aus, dass weitere Fälle auftreten könnten.

"Die Ursache für die Infektionen liegt wahrscheinlich in den überregionalen Nahrungsketten", sagt Pallasch. Er rät Bürgern dazu, vor der Essenszubereitung immer die Hände zu waschen und Ringe von den Fingern abzunehmen, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Das Robert-Koch-Institut geht momentan davon aus, dass wahrscheinlich rohes Gemüse die Ursache für die derzeitige Infektionswelle ist.