Die Hansestadt Stade geht mit einem sehr guten Beispiel voran. Vom 1. Juni an sollen alle Schüler, die in einer der vier Stader Ganztagsschulen Mittag essen, einen Euro pro Mahlzeit dazu bekommen.

Das lässt sich die Stadt etwa 50 000 Euro im Jahr kosten. Dieses Geld wird richtig investiert. Denn viele Familien bekommen keine Hilfen vom Staat, obwohl die Eltern wenig verdienen.

Die Kinder, deren Eltern Arbeitslosengeld II beziehen, bekommen für ihre Mahlzeiten so viel Geld aus der Bundeskasse dazu, dass sie nur einen Euro selbst bezahlen müssen.

Das Ansinnen der Bundesregierung, mit einem milliardenschweren Bildungspaket diese Familien zugunsten der Kinder zu entlasten, ist absolut richtig. Allerdings bleiben eben andere Familien auf der Strecke. Obwohl sie täglich zur Arbeit gehen, leben viele Menschen am Existenzminimum. Sie müssen sich selbst und ihre Familien ernähren, hohe Lebenshaltungskosten lassen kaum noch Spielraum. Da wird selbst das tägliche Schulessen für die Kinder, was in Stade beispielsweise 2,70 Euro kostet, zu einem Problem

Diese Familien bekommen jedoch nichts vom Staat. Sie müssen an anderer Stelle sparen, damit ihre Kinder mit ihren Freunden in der Schule eine gute und warme Mahlzeit essen können. Die Hansestadt Stade hat schon vor Jahren reagiert, als sie ihren damaligen Fördersatz für alle Kinder zahlte. Jetzt geht sie genau diesen Weg weiter und fördert Kinder, die der Staat sonst im Stich lässt.