Einheimische haben bislang nur geringes Interesse an der IGS

Buxtehude. Zumindest architektonisch steht dem Start der Integrierten Gesamtschule (IGS) in Buxtehude nichts mehr im Wege. Die Planungen für die Umbauarbeiten am Schulzentrum Nord sind im vollen Gange, bis zum August werde alles fertig sein, sagt Jürgen Grimm, Leiter der Fachgruppe Schulen und Sport der Stadt Buxtehude. Fehlen nur noch die Schüler - und das ist mittlerweile das größte Problem.

Wie Claudia Seidler, Leiterin der Planungsgruppe der IGS, im Buxtehuder Bildungsausschuss berichtet, hätten sich bei den vorgezogenen Anmeldegesprächen Anfang Mai lediglich 97 Kinder angemeldet. Nötig sind aber mindestens 120. Die Höchstzahl von 150 scheint mittlerweile ohnehin kein Thema mehr zu sein. Stattdessen macht Claudia Seidler deutlich, dass die IGS in jedem Fall starten werde, zur Not auch nur vierzügig.

Die Planungsgruppenleiterin betont, dass schon jetzt Kinder aus dem Umland angemeldet werden können, obwohl das Einzugsgebiet ursprünglich auf die Stadt Buxtehude beschränkt war. "Vielen Eltern ist das vermutlich noch gar nicht klar", sagt sie und verweist darauf, dass die Frist bis zum 22. Juni läuft.

Zudem hat die IGS mit einem zweiten Problem zu kämpfen. Bisher sind nur 22 Prozent der angemeldeten Kinder dem Leistungstopf A zuzuordnen, also der leistungsstärksten Gruppe mit einer Notensumme von drei bis sieben in Mathe, Deutsch und Sachunterricht. Diese Kinder entsprechen in etwa Kindern mit einer Gymnasialempfehlung.

Der Anteil der sogenannten Grenzgänger, also der Kinder mit einer Notensumme von acht in diesen drei Fächern, liegt bei 16 Prozent. "Mit Kindern aus dieser Gruppe würde der Topf A zur Not aufgefüllt werden", sagt Seidler. Bei den ursprünglichen Planungen war davon die Rede, dass 52 Prozent der IGS-Schüler der leistungsstärksten Gruppe angehören sollen.

"Ich habe von vielen Kollegen gehört, dass auch andere Gesamtschulen am Anfang hauptsächlich Kinder aus den Gruppen B und C hatten", erklärt sie. Die A-Kinder seien erst später mehr geworden. Mit den Gruppen B und C sind Kinder mit Real- und Hauptschulempfehlung gemeint.

Das Problem sei, dass viele Eltern in den Umlandgemeinden verprellt worden seien, als der Schulbezirk auf Buxtehude beschränkt wurde, fährt Claudia Seidler fort. Das habe sie vor allem in Jork gemerkt, als nur fünf Eltern zur Infoveranstaltung kamen. Auch die neuen Oberschulen im Landkreis Stade trügen nicht gerade zur Beliebtheit der IGS bei. Weitere Informationen zur IGS gibt es im Internet.

www.gesamtschule-buxtehude.de