Stades Grüne wollen die SPD-Kandidatin für das Bürgermeisteramt unterstützen, die FDP die der CDU

Stade. Die Fronten werden klarer: Die Kandidatur der CDU-Ratsfrau Kristina Kilian-Klinge für das Bürgermeisteramt der Hansestadt Stade wird vom FDP-Bundestagsabgeordneten und Stader Ratsherr Serkan Tören begrüßt. Auf Ablehnung stößt die CDU-Kandidatin dagegen bei den Grünen. Sie wollen nun die SPD-Kandidatin Silvia Nieber bei der Kommunal- und Bürgermeisterwahl im September unterstützen.

"Mit der Stader CDU-Ratsfrau Kristina Kilian-Klinge hat die Union ein gute Kandidatin für das Amt des Bürgermeisters von Stade gefunden", sagt Tören, der die CDU-Ratsfrau aus der gemeinsamen Ratsarbeit kennt. Kilian-Klinge verfüge nach Ansicht des FDP-Politikers über ausreichende Erfahrung in der Kommunalpolitik. Außerdem kenne sie als Stader Ratsfrau gut die derzeitigen Verhältnisse in Stade. Die Union schicke eine erfahrene Juristin ins Rennen, die direkt durchstarten könne und sich, im Gegensatz zur SPD-Kandidatin Nieber, nicht noch in die Stader Lokalpolitik einarbeiten müsse, so Tören. "Ich werde den Gremien der FDP den Vorschlag machen, Kilian-Klinge in der Kandidatur für das Bürgermeisteramt zu unterstützen", erklärt der FDP-Politiker.

Kilian-Klinge hatte bei ihrer Nominierung angekündigt, dass sie auch für Sondierungsgespräche mit den Grünen zur Verfügung stünde. Dass es dazu aber kommen wird, ist unwahrscheinlich. Grünen-Ratsherr Ulrich Hemke etwa kritisiert die CDU-Kandidatin aufs schärfste. Seiner Ansicht nach sei Kilian-Klinge keinesfalls eine ideale Besetzung für das Bürgermeisteramt. "Wenn Frau Kilian-Klinge eine sachorientierte Politik mit allen Fraktionen machen will, sich nicht als Parteipolitikerin versteht und als Volljuristin nach eigenen Worten in der Lage ist, die Verwaltung zu führen, so klingt das sehr schön", so Hemke. In der Gremienarbeit habe sich Kilian-Klinge aber gänzlich anders als in der Öffentlichkeit präsentiert. Sie habe sich aus Gründen der Parteiräson untergeordnet und keinerlei Führungsqualitäten bewiesen.

Der Grünen-Ortsverband hat sich am Montagabend für eine Unterstützung der SPD-Kandidatin Silvia Nieber aus Bad Münder ausgesprochen. Somit werden die Grünen nicht mit einem eigenen Kandidaten in den Wahlkampf gehen. Nieber sei, so die Grünen, erfahren und kenne sich in Gewerkschaftsangelegenheiten, in der Kommunalpolitik und in der Verwaltung aus.

"Wir sind davon überzeugt, dass Nieber als Bürgermeisterin einen stärker kooperativen Führungsstil in der Verwaltung einführen und für offenere und transparentere Entscheidungsprozesse sorgen wird, als wir das bislang in Stade gewohnt sind", so Grünen-Sprecher Reinhard Elfring. Die Grünen stellen aber auch Forderungen für ihre Unterstützung. Von der Kandidatin und auch von der SPD wird erwartet, dass diese sich stärker für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz einsetzen werden.

Auch die im Stadtleitbild festgehaltenen Ziele, um einen nachhaltige Stadtentwicklung in Stade zu schaffen, müssten stärker verfolgt werden. "Wir werden mit der SPD und ihrer Bürgermeisterkandidatin Gespräche über die kommunalpolitischen Themen in der Stadt Stade führen, zu denen Frau Nieber in ihrer Wahlkampagne Position beziehen sollte", so Elfring.