Stades Polizeichef Jens Eggersglüß sagt, dass die Zahl der Straftaten von Jugendlichen im Landkreis Stade zurückgehen und kann dies auch mit der entsprechenden Statistik belegen. Das ist gut, aber kein Grund, sich entspannt zurückzulehnen.

Gleichzeitig sagt er nämlich auch, dass es ein großes Problem mit Alkohol bei Jugendlichen gibt. Fast alle Gewalttaten von Jugendlichen werden unter Alkoholeinfluss ausgeübt.

Das Vorurteil, die Täter kämen aus Problemfamilien und hätten einen Migrationshintergrund, weist Eggersglüß zurück. Die brutale Angriff eines 18-Jährigen an einem Berliner U-Bahnhof spricht für diese Aussage. Der Täter besucht das Gymnasium und kommt aus einem guten Haus. Der junge Mann, der sich selbst bei der Polizei stellte, war stark alkoholisiert.

Das Problem mit dem Alkohol gibt es auch im Landkreis Stade. Wie das Problem mit der Gewalt, ist es keineswegs nur das Problem von Kindern aus sogenannten Problemfamilien.

Wegen der immer häufiger werdenden Alkoholexzesse verstärkt die Polizei ihre Kontrollen vor Diskotheken, Zeltfeten und Dorffesten. Das ist richtig und wichtig. Allerdings sind vor allem Eltern gefragt. Sie müssen den Alkoholkonsum ihrer Kinder kontrollieren. Das ist nicht leicht. Alkoholkonsum von Jugendlichen lässt sich kaum vermeiden, viele Eltern erlauben ihn sogar. Allerdings ist es gerade dann entscheidend, dass die Eltern den Jugendlichen den richtigen Umgang mit Alkohol beibringen und mit ihnen über das Thema sprechen.