Harsefeld und Stade werden Partner der Gartenschau in Wilhelmsburg. Bis 2013 stehen etliche Verschönerungen an

Stade/Harsefeld. Stader und Harsefelder können sich auf die Internationale Gartenschau (igs) in Wilhelmsburg freuen - und zwar auch dann, wenn sie für Pflanzen nicht das Allergeringste übrig haben. Denn wenn die seit langem geplante Ausstellung im Sommer 2013 auf der Elbinsel stattfinden wird, dann sind die beiden Kommunen mit Kooperationsprojekten eingebunden. Die Planer der igs rechnen mit mindestens 2,5 Millionen Besuchern. Gastwirte, Hoteliers und sonstige touristische Anbieter in Stade und Harsefeld können nun darauf hoffen, dass ein Teil davon an die Schwinge und auf die Geest kommen wird.

Im Falle Stades sind es die Parkanlagen am historischen Burggraben, die von den Planern der igs jetzt in den Kreis von 20 "Partnerprojekten" aufgenommen worden sind. Harsefeld wurde mit seinem Klosterpark Kooperationspartner der igs 2013. Insgesamt hatten sich 50 Einrichtungen im Umkreis von Hamburg um diese Zusammenarbeit beworben. Eine Jury der igs und der Metropolregion Hamburg wählte 20 davon aus.

Die Partner würden sich nun "über gemeinsame Werbe- und Marketingaktionen unterstützen", hieß es vonseiten der igs-Organisatoren. Geschäftsführer Rainer Baumgarten sprach von einer "Win-Win-Situation für beide Seiten".

Was das für einen Ort wie Harsefeld bedeutet, erklärt May-Britt Müller, Leiterin des dortigen Stadtmarketings. "Wir werden in Harsefeld für die igs werben. Und die igs wird auch für uns werben", so Müller, die an der Bewerbung maßgeblich beteiligt war. Dazu solle in nächster Zeit das erste Treffen der igs-Planer und der 20 Partner stattfinden.

"Natürlich hoffen wir auch auf zusätzliche Touristen", sagt May-Britt Müller. Denkbar sei etwa, dass Besucher der Gartenschau, die ein paar Tage im Raum von Hamburg wohnen, für einen Tagesausflug nach Harsefeld kommen. Wie genau die Klosteranlagen im Rahmen der igs beworben werden, steht noch nicht fest. In der Begründung der igs-Organisatoren für die Aufnahme als Partnerprojekt heißt es immerhin: "Der Klosterpark ist eine Anlage, die moderne Gartenarchitektur und Stadtentwicklung mit einem historischen Ort auf unvergleichliche Weise verbindet."

Dabei wäre es durchaus möglich, dass Besucher des Harsefelder Klosterparks und der Klosterteiche ein erneut aufgewertetes Ensemble ansehen können. In den Jahren 1986 und 1987 wurden, während der Ausgrabungen der historischen Klosterfundamente, im Bereich des ehemaligen Amtshofes Gartenanlagen angelegt und Stege gebaut. In den Jahren 2005 und 2006 folgte die Aufwertung der Klosterteiche im Westen Harsefelds. Jetzt könnte, im Rahmen der igs-Partnerschaft, eine Weitere Erneuerung anstehen: "Wir haben einiges vor", sagt May-Britt Müller dazu. Es gehe um "bauliche Veränderungen", für die auch Fördergeld eingeworben werden soll. Ein erstes Arbeitstreffen, bei dem auch Harsefelds Bauamtsleiter Peter Walthart zugegen sein wird, soll am 18. Mai stattfinden.

Bauliche Veränderungen stehen auch in Stade an. Die historischen Wallanlagen in der Altstadt, die heute eine Grünanlage sind, wurden von der igs-Jury ausgewählt, weil sie aufzeigen würden, "wie historische Strukturen in moderne Stadtentwicklung integriert werden können." Teil der Bewerbung der Stadt Stade war es auch, dass die Anlage weiter aufgewertet werden soll. In einer Mitteilung der igs-Organisatoren wird dabei ein "Gesamtinvestitionsvolumen" von 300 000 Euro genannt. "Insbesondere das Wegenetz, das Lichtkonzept und die Stadtmöblierung sollen überarbeitet und erweitert werden", heißt es vonseiten der igs weiter.

Die Summe genannte bestätigte gestern Nils Jacobs, Fachbereichsleiter Bauen und Planen in Stade. Zu möglichen Details der Aufwertung der Wallanlage wollte er aber keine Stellung nehmen, weil sie zunächst am Donnerstag im Bauausschuss besprochen werden sollen. Es gebe aber einige Vorhaben, wie etwa Radwegeprojekte, die die Stadt auch ohne die igs-Partnerschaft geplant hätte.

Etwas weiter östlich, im Alten Land, freut man sich indes ebenfalls auf die igs in Wilhelmsburg. Denn die Region ist ebenfalls mit im Boot bei der Ausstellung. Zwar wird es im Alten Land keine baulichen Veränderungen geben, wohl aber kann sich die Region als eine von fünf Kulturlandschaften auf einer eigens eingerichteten, 2700 Quadratmetern großen Ausstellungsfläche in Wilhelmsburg präsentieren. Die zuständige Planungsgruppe hatte bereits im Oktober ein positives Signal von den igs-Planern bekommen.

"Wir werden das Alte Land auf dem igs-Gelände abbilden", sagt Jorks Bürgermeister Rolf Lühmann. Unter anderem würden ein Fachwerkgebäude und eine Prunkpforte entstehen. Und natürlich hoffe man, dass sich der eine oder andere igs-Besucher dann auch das echte Land ansehen werde.