Ganztagsschulen haben das Ziel, Schüler während eines großen Teils des Tages unterzubringen und zu betreuen. Diese Schulform stellt damit eine Alternative zum Schulhort dar. Die Ganztagsschule unterscheidet sich von einer Normalschule darin, dass hier ein Mittagessen, eine Hausaufgabenhilfe oder auch eine Betreuung außerhalb des Unterrichts vorhanden ist. Von Internaten unterscheidet sie sich dahingehend, dass die Kinder und Jugendlichen nicht nachtsüber oder am Wochenende in der Bildungseinrichtung verbleiben.

Den Begriff der Ganztagsschule hat die deutsche Kultusministerkonferenz (KMK) im Oktober 2003 neu definiert. Laut dieser Definition handelt es sich um Schulen im Primar- oder Sekundarbereich I, die über den vormittäglichen Unterricht hinaus an mindestens drei Tagen in der Woche ein ganztägiges Angebot haben. Dieses Angebot muss täglich mindestens sieben Zeitstunden umfassen. Im Jahr 2002 hatte der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) vor der Wahl versprochen, insgesamt vier Milliarden Euro in die Errichtung von rund 10 000 Ganztagsschulen in Deutschland zu investieren. Der bundesweite Aufbau der Gesamtschulen verlief und verläuft nach Meinung von Kritikern zu zögerlich.