Die Erste Stadträtin Katja Oldenburg-Schmidt bekommt Applaus von allen Seiten für ihr Konzept - und dieser ist erst einmal berechtigt.

Wenn 100 Plätze für die Nachmittagsbetreuung einem Bedarf gegenüber stehen, der offenbar um ein Vielfaches höher ist, dann muss Abhilfe geschaffen werden. Erst recht dann, wenn Buxtehude immer wieder beschwört, sich tatsächlich in eine "Bildungsstadt" verwandeln zu wollen.

Doch wenn sich die parteiübergreifende Freude gelegt hat, wird die interessante Frage zu klären sein, was eigentlich eine Ganztagesschule ist. Versteht man darunter eine Einrichtung, in der die Kinder tatsächlich etwas Zusätzliches lernen, zum Beispiel Theater- oder Sportgruppen besuchen können, oder geht es eher um eine kostengünstige Aufbewahrung, in der Eltern, Großeltern und sonstige ehrenamtliche Helfer ein bisschen bei den Hausaufgaben helfen und die Kinder beim Spielen beaufsichtigen? Hier geht es um finanzielle Fragen, und hier steckt der "Teufel im Detail", wie der SPD-Fraktionschef Hans-Uwe Hansen ahnt.

Wenn es um zusätzliche Mittel für ein echtes Nachmittagsangebot geht, wird die Einigkeit zwischen den Fraktionen schnell dahin sein. Und auch zwischen der Stadt und dem Land bahnt sich Streit an. Denn Niedersachsen fördert, was wenig verständlich ist, zwar Horte, aber bisher keine Ganztagesangebote an Grundschulen. Hoffentlich behält die Katja Oldenburg-Schmidt ihren Elan auch in den noch anstehenden Verhandlungen bei.