Timmendorfer Strand . Mehrere Menschen mussten aus Ostsee gerettet werden. Sie wollten ein Kind an Land ziehen, das trotz Badeverbots im Wasser war.

Der am Montag bei einem Badeunfall in Timmendorfer Strand aus dem Wasser gezogene 20-Jährige aus Ratekau ist verstorben. Ein 23 Jahre alter Lübecker wurde von den Rettungskräften reanimiert und ins Krankenhaus gebracht.

Timmendorfer Strand: Zeugen bemerkten 18-Jährigen in der Ostsee

Gegen 17.10 Uhr wurden mehrere Zeugen auf einen um Hilfe schreienden Mann aufmerksam. Sie zogen 23-Jährigen aus dem Wasser, anschließend starteten die Einsatzkräfte der Feuerwehr die Wiederbelebungsmaßnahmen. Unmittelbar im Anschluss sahen die Zeugen einen 20 Jahre alten Mann, der ebenfalls untergegangen war.

Er war mit seinen 18 und 19 Jahre alten Freunden im Wasser. Sie unterschätzten offenbar die Strömung in der Ostsee. Die Feuerwehr setzte eine Drohne ein, um den unter Wasser geratenen Ratekauer aufzuspüren.

Nach rund 20 Minuten wurde der Jungerwachsene mithilfe der DLRG aus dem Wasser gezogen. Mit dem Rettungshubschrauber wurde er in das Uniklinikum Lübeck geflogen, wo er in der Nacht zum Dienstag um 1.15 Uhr verstarb.

Immer wieder wird Unterströmung zur Gefahr in der Ostsee

Zum Zeitpunkt des Unglücks war die gelbe Flagge gehisst, die besagt, dass nur geübte Schwimmer ins Wasser sollten. Weil der Wind aber auffrischte und die Strömungen zunahmen, wurde die Warnstufe sofort auf rote Flagge erhöht. Das bedeutet Badeverbot.

Bereits am Sonntag gerieten am selben Strandabschnitt mehrere Personen in der Ostsee in eine gefährliche Unterströmung und mussten gerettet werden. Ein Kind ging am Sonntag trotz gehisster roter Flagge und Badeverbots ins Wasser, teilte ein Polizeisprecher mit.

Timmendorfer Strand: 13 Jahre altes Kind geriet in der Ostsee in Not

Familienangehörige versuchten daraufhin das Kind aus dem Wasser zu ziehen, wobei sie den Angaben zufolge selbst von der Strömung erfasst wurden. Rettungsschwimmer von der DLRG holten die Personen aus dem Wasser.

Das 13 Jahre alte Kind und ein 18-Jähriger kamen den Angaben zufolge ins Lübecker Uniklinikum. Die restlichen Erwachsenen konnten vor Ort behandelt werden. Alle Geretteten waren demnach durch die Anstrengung von Kreislaufproblemen betroffen.

In der Lübecker Bucht tritt häufig eine Unterströmung bei östlichen oder nordöstlichen Winden auf. Dann wird das Wasser mit einer solchen Kraft vom Strand weggezogen, dass Badegäste keine Chance haben, sich selbst aus der Strömung zu befreien. Die Polizei rät den Strandbesuchern, auf die Beflaggung der Strandabschnitte zu achten.