Brunsbüttel. Der Kanal bleibt bis nach Weihnachten gesperrt. Warum die Arbeiten am Sonnabendnachmittag unterbrochen wurden.

Auf dem Nord-Ostsee-Kanal sind am Sonntagmorgen die Arbeiten zur Beseitigung der Folgen einer Ölhavarie im Hafen von Brunsbüttel wieder aufgenommen worden. Die Schiffe Scharhörn und Knechtsand würden gemeinsam mit einem am Vortag eingeschleusten Ölbekämpfungs-Verband das ausgetretene Öl absaugen.

Auch von den Ufern aus werde weiter versucht, die Verschmutzung zu beseitigen, sagte ein Sprecher des Havariekommandos. Am späten Sonnabendnachmittag waren die Arbeiten unterbrochen worden, um den freiwilligen Helfern und den Schiffsbesatzungen die Möglichkeit zu gegeben, den Heiligabend mit ihren Familien zu verbringen.

Nord-Ostsee-Kanal bis nach Weihnachten gesperrt

Der vielbefahrene Nord-Ostsee-Kanal war am Mittwoch gesperrt worden, nachdem wegen eines Lecks in einer Pipeline große Mengen Öl ausgelaufen waren. Die zunächst für Sonnabend geplante Freigabe der Wasserstraße musste auf nach Weihnachten verschoben werden, weil die Ölbekämpfung mehr Zeit erfordert als zunächst geplant.

Laut Havariekommando sind mehr als 150 Kräfte im Einsatz, darunter Angehörige örtlicher Feuerwehren und vom Technischen Hilfswerk (THW) aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern.

Nord-Ostsee-Kanal: Frachtschiffe nutzen längere Route

Aufschluss über die Wirkung der bisherigen Maßnahmen zum Absaugen des Ölfilms erhoffen sich die Behörden von Luftbildaufnahmen. Nachdem am Vortag ungünstiges Wetter den Einsatz des Sensorflugzeugs DO228 des Havariekommandos verhindert habe, bestehe die Aussicht, dass die Piloten am Sonntag aufsteigen können, hieß es.

Der Kanal zwischen Kiel an der Ostsee und Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) an der Mündung der Elbe in die Nordsee gilt als die weltweit meistbefahrene künstliche Seewasserstraße. Unmittelbar nach der wegen der Ölhavarie nötig gewordenen Schließung hatten den Angaben zufolge auf beiden Seiten des Kanals jeweils bis zu 20 Schiffe gleichzeitig auf Durchfahrt gewartet. Inzwischen würden die Frachtschiffe die längere Route durch das Kattegat nutzen.