Kiel. Probleme mit den Augen bleiben oft unentdeckt. Eltern sollen auf Anzeichen für eine Fehlsichtigkeit achten.

Bei mehr als 1,2 Millionen Kindern unter zehn Jahren in Deutschland haben Ärzte im Jahr 2018 eine Sehschwäche diagnostiziert. Demnach gäbe es in Schleswig-Holstein rund 43.000 betroffene Kinder, teilte die Barmer am Dienstag unter Berufung auf kassenübergreifende Daten mit.

Bei den Fünf- bis Neunjährigen in Deutschland brauche fast jedes vierte Kind eine Brille, bei den Jüngeren seien es etwa 13 Prozent. "Bei Kindern unter fünf Jahren dürfte die Dunkelziffer bei Sehschwächen aber höher liegen, weil Probleme mit den Augen oft unentdeckt bleiben", sagte Barmer-Landesgeschäftsführer Bernd Hillebrandt.

Sehschwäche: Vorsorgeuntersuchungen sind wichtig

Daher sei es wichtig, die Vorsorge-Untersuchungen beim Kinderarzt rechtzeitig wahrzunehmen. Zudem sollten Eltern auf Anzeichen für eine Fehlsichtigkeit achten, sagte Hillebrandt. "Sucht ein Kind selten Blickkontakt, blinzelt häufig, hält den Kopf schief oder ist lichtscheu, kann dies an einer Sehschwäche liegen", erläuterte Hillebrandt. "Kopfschmerzen, Probleme beim Ausschneiden oder Ballfangen könnten auch mit einer eingeschränkten Sehkraft zusammenhängen."