Kiel. Der ökologische Zustand der Schlei ist schlecht, deshalb muss etwas getan werden. Darin waren sich alle Redner im schleswig-holsteinischen Landtag einig. Aber was? Da gab es doch unterschiedliche Antworten. Das Land will dort in den kommenden drei Jahren 220.000 Euro investieren. „Gemeinsam mit den Kreisen wollen wir die Modellregion Schlei aktiv fördern, um die ökologische Situation zu verbessern“, sagte Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Grüne). „Ziel ist es, die Nährstoffeinträge zu verringern.“
220.000 Euro seien viel zu wenig, befand indes der SSW-Landtagsabgeordnete Flemming Meyer. Es gebe doch viele Ideen, wie man die Wasserqualität der Schlei verbessern könne. „Das einzige Defizit, dass ich erkennen kann, ist die finanzielle Unterstützung vonseiten des Landes“, sagte Meyer.
„Lasst uns das Schleiprogramm oder die Modellregion mit Mitteln füttern, damit endlich Maßnahmen in Gang gebracht und umgesetzt werden können.“ Mit den 220.000 Euro soll unter anderem ein Umweltmanager bezahlt werden, der dafür sorgen soll, dass die Nährstoffeinträge durch die Landwirtschaft sinken.
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Schlei: Umweltminister Albrecht zuversichtlich
Auch innerhalb der „Jamaika“-Regierungskoalition wurden Unterschiede sichtbar. Während die Grünen-Abgeordnete Marlies Fritzen fordert, den Landwirten Flächen abzukaufen und sie stillzulegen, sagte der CDU-Landtagsabgeordnete Johannes Callsen: „Mit Flächenankäufen allein wird es nicht getan sein. Bevormundung wäre der falsche Weg. Entscheidend ist, dass dies partnerschaftlich mit der Landwirtschaft, mit der Fischerei, Tourismus, Naturschutz und Kommunen umgesetzt wird.“
Umweltminister Albrecht zeigte sich zuversichtlich, mit dem neuen Konzept für eine nachhaltige Verbesserung in der Schlei-Region sorgen zu können.
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