Kiel. Landeskriminalamt zählt den höchsten Stand des vergangenen Jahrzehnts. Synthetische Drogen ist “zunehmendes Problem“.

Die Zahl der Drogentoten in Schleswig-Holstein ist 2019 mit 52 die höchste des vergangenen Jahrzehnts gewesen. Das teilte das Landeskriminalamt mit.

Im Dezember war die Zahl der Drogentoten in einer vorläufigen Mitteilung noch mit 50 angegeben worden, also zwei Tote weniger. Inzwischen liegt die Statistik für 2019 komplett vor. 2018 waren im nördlichsten Bundesland 51 Menschen durch Drogen gestorben. Im Jahr 2017 waren es nur 36 gewesen. 2016 hatte es 46 Drogentote gegeben, ein Jahr zuvor 42.

Drogentote in Schleswig-Holstein erreicht Jahrzehnt-Höchststand

Zu den spektakulären Fällen, in denen die Polizei derzeit ermittelt, gehören vier Drogenopfer aus Schleswig und Umgebung. Die vier Männer, die sich kannten und gemeinsam Drogen konsumierten, waren binnen eines Jahres zwischen Januar 2019 und Januar 2020 an dem synthetischen Opioid Fentanyl gestorben, das 50 mal stärker wirkt als Heroin.

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Nach Einschätzung der Leiterin der Beratungsstelle Drogenhilfe Kiel-Ost, Birthe Kruska, ist Fentanyl "ein zunehmendes Problem" in der Drogenszene. "Der Konsum hat zugenommen", sagte Kruska. Bundesweit ist die Zahl der Fentanyl-Toten aber 2018 rückläufig gewesen. Die Zahlen für 2019 liegen noch nicht vor.

Fentanyl-Todesfälle rückläufig – "einer der riskantesten Stoffe"

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig (CSU), sagte, die Fentanyl-Todesfälle seien in den vergangenen Jahren zwar rückläufig gewesen. "Aufgrund der hohen Wirkstärke ist Fentanyl jedoch einer der riskantesten Stoffe." Daher könne sie nur vor dem Missbrauch warnen, sagte Ludwig.