Hamburgs Erster Bürgermeister sagt dem Spitzenkandidaten und Amtskollegen aus Kiel bei seinem Antrittsbesuch Rückendeckung zu.

Kiel. Schleswig-Holsteins SPD-Spitzenkandidat Torsten Albig erhält wichtige Rückendeckung aus Hamburg. Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) kündigte am Montag in Kiel an, dass er in der heißen Phase des Landtagswahlkampfs 2012 mit Albig etwa im Hamburger Umland auftreten werde. "Ich glaube, dass wir ähnlich ticken", sagte Scholz. Albig schmunzelte, SPD-Chef Ralf Stegner verzog keine Miene.

Das rote Trio hatte sich zuvor im Landeshaus wortreich für eine enge Zusammenarbeit der beiden Nordländer ausgesprochen. Bei konkreten Projekten hakte es jedoch. Stegners Vorstoß, das Gastschulabkommen auslaufen zu lassen und damit den Schulbesuch beiderseits der Ländergrenze zu erleichtern, wurde von Scholz freundlich abgebügelt. "Wir werden sehen, wie sich das entwickelt." Hintergrund: Laut Abkommen bekommt Hamburg bis 2015 jährlich mehr als zwölf Millionen Euro für Gastschüler aus Schleswig-Holstein. Scholz machte zudem deutlich, dass Hamburg auch auf Niedersachsen, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern setzt und zudem eine "Entwicklungsachse" über Schleswig-Holstein hinaus nach Kopenhagen und Malmö ziehen will. Albig sagte seine Unterstützung zu. "Ein starkes Hamburg strahlt auch auf Schleswig-Holstein aus."

Scholz sieht für Albig eine "sehr gute Chance", bei der Wahl am 6. Mai Ministerpräsident zu werden. Er begründete dies auch damit, dass Schleswig-Holstein auf jeden Fall einen neuen Regierungschef bekomme, weil Amtsinhaber Peter Harry Carstensen (CDU) nicht wieder antritt. Albig, wie Scholz ein wirtschaftsnaher Politiker, möchte mit Hilfe aus Hamburg vor allem im Umland punkten. In den vier Umlandkreisen leben fast eine Million Menschen und damit mehr als ein Drittel der Schleswig-Holsteiner.