Wedel. Tiefausläufer mit stürmischen Böen lässt die Elbe über die Ufer treten. Der Höhepunkt wird aber erst noch kommen, sagen die Experten.

Mit nassen Füßen haben am Mittwoch alle Besucher des Schulauer Hafens in Wedel rechnen müssen. Ein Tiefausläufer mit Sturmböen hat in der Rolandstadt wie auch in ganz Norddeutschland für wechselhaftes Wetter und vor allem erhöhte Pegelstände gesorgt.

Am Mittag etwa lag der Wasserstand des Elbe in Wedel 1,30 Meter über dem mittleren Hochwasser – das reichte, um im Hafen das Wasser über die Ufer treten zu lassen. Die Elbe erreichte sogar das neue Hotel am Strandbaddamm.

Sturmflut Elbe: Donnerstagnacht soll der Höhepunkt erreicht werden

Da der Höhepunkt des Sturms erst in der Nacht zum Donnerstag erwartet wird, soll gegen 1 Uhr der Pegelstand in Schulau noch höher als am Mittwochmittag liegen. Das Bundesamtes für Schifffahrt und Hydrographie (BSH) rechnet mit einem Wert von 1,50 Meter über dem mittleren Hochwasser – das wäre Sturmflutniveau. Auch das Warnsystem Katwarn hatte über die drohende Sturmflut informiert.

Wie ein Sprecher des BSH sagte, lagen die Pegelstände schon am Mittwoch an der Nordseeküste einen Meter über dem mittleren Hochwasser. Die Sturmböen erreichten Windgeschwindigkeiten bis 85 Kilometer pro Stunde – das entspricht Windstärke 9.

In Wedel schwappte die Elbe schon am Mittag über die Ufer

Auch in Hamburg lag der Höchststand laut BSH knapp unter der Sturmflutgrenze von 1,5 Meter. Der Elbstrand und einige Parkplätze wurden überspült, die Polizei machte warnende Lautsprecherdurchsagen. In Wedel schwappte die Elbe ebenfalls über die Hafenmauern, größere Überschwemmungen gab es aber nicht.

An der Nordseeküste spricht das BSH von einer Sturmflut, wenn das Hochwasser mindestens 1,5 Meter höher als normal aufläuft. Als schwere oder sehr schwere Sturmflut gelten Werte von 2,5 beziehungsweise 3,5 Metern über dem mittleren Hochwasser.

Sturmflut: Kaltfront „Pit“ erreicht Wedel am Wochenende

Bis zum Abend bleibt es im Kreis Pinneberg wie auch in Hamburg und ganz Schleswig-Holstein extrem windig. In exponierten Lagen, an der Küste, auf den Nordseeinseln und in Gebieten mit Gewittern hält der Deutsche Wetterdienst (DWD) einzelne schwere Sturmböen mit bis zu 95 km/h für möglich. Erst am Donnerstagmorgen soll der Wind langsam abnehmen.

Bis zum Wochenende soll es allerdings weiterhin wechselhaft bleiben. „Nachdem der Wind am Sonnabend eine Pause einlegt, frischt er am Sonntag mit der Kaltfront von ‘Pit’ in der Nordhälfte wieder stark bis stürmisch auf“, sagt der Meteorologe Sebastian Schappert vom DWD.