Wedel. U18-Basketballerinnen scheitern im WNBL-Viertelfinale. U16-Teams siegen und mischen weiter mit. Aber zuerst geht es nach Wien.

Am vergangenen Spieltag sind die Nachwuchsbasketballteams des SC Rist Wedel gleich in mehreren Altersklassen gefordert worden. Die U18-Mädchen mussten sich im Viertelfinalrückspiel der weiblichen Nachwuchsbundesliga (WNBL) knapp den TG Neuss Junior Tigers mit 69:71 geschlagen geben. Nach dem 80:85 im Hinspiel ist der SC Rist damit ausgeschieden.

Antonia Laabs steuert mit acht Punkten nach der Halbzeitpause einen großen Anteil zur zwischenzeitlichen 58:48-Führung der U18-Wedelerinnen bei.
Antonia Laabs steuert mit acht Punkten nach der Halbzeitpause einen großen Anteil zur zwischenzeitlichen 58:48-Führung der U18-Wedelerinnen bei. © Frederik Büll | Frederik Büll

„Leider hat es am Ende nicht gereicht“, sagte Rist-Trainer Jan-Christian Both nach dem Spiel enttäuscht. „Es ist schade, die Mädels haben eine tolle Saison gespielt und sich eine starke Ausgangssituation in einer schwierigen Gruppe erkämpft. Jetzt hat es zweimal knapp nicht gereicht.“

Basketball Jugend: Konzentrierte Starts in beide Halbzeiten genügen der U18 des SC Rist nicht

Die Wedelerinnen starteten konzentriert in die Partie und führten bereits nach wenigen Minuten mit 7:0. Doch den Wedelerinnen glitt im zweiten Viertel das Spiel aus der Hand, die Gäste setzten sich ihrerseits mit 37:32 zur Halbzeit ab. Aus dieser kam Wedel gestärkt hervor und – angeführt von acht Punkten durch Antonia Laabs – glich Wedel nicht nur aus, sondern ging sogar mit 58:48 in Führung.

Da war zwischenzeitlich auch der fünf-Punkte-Rückstand aus dem Hinspiel aufgeholt. Doch im letzten Viertel schickte der SC Rist immer wieder Mirija Ilic von der TG Neuss an die Freiwurflinie. Diese behielt Nerven und traf insgesamt elf ihrer zwölf Strafwürfe und verkürzte so nicht nur den Abstand, sondern drehte auch das Spiel.

SC Rist baut auf eigene Drei-Punkte-Würfe, die aber nicht fallen wollen

„Wir haben uns zu sehr auf unsere Dreier verlassen, die nicht gefallen sind und in der Verteidigung haben wir zu viel gefoult – das wurde gnadenlos ausgenutzt“, sagte Both. Trotzdem ist der ehemalige Pro-B-Profi optimistisch für die Zukunft gestimmt. „Für das nächste Jahr sind wir trotzdem sehr gut aufgestellt. Aus solchen Spielen werden die jungen Mädels viel mitnehmen und in den nächsten Jahren profitieren.“ Für Topscorerin Marianna Byvatov (19 Punkte) und Paula Huber-Saffer war es das letzte Spiel in der U18 des SC Rist, im nächsten Jahr sind beide nicht mehr spielberechtigt.

Die U16-Mädchen des SC Rist dürfen bei den Norddeutschen Meisterschaften starten

Die weibliche U16 des SC Rist hat sich dagegen deutlich erfolgreicher geschlagen schaffte den Einzug in die Norddeutschen Meisterschaften. Das Team um Trainerin Nele Gleitsmann setzte sich in den Qualifikationsspielen gegen die Rostock Seawolves mit 68:57 und die BG Hamburg-West mit 79:64 durch. „Wir hatten ein paar Startschwierigkeiten. Unsere Stärke, das Tempospiel nach vorne, konnten wir zunächst nicht so gut ausnutzen. Dann haben wir das aber sehr solide gemacht und unsere Runs geholt und so auch die beiden Siege“, befand die 19 Jahre alte Trainerin, die ebenfalls bei den 1. Damen des SC Rists spielt.

Die Wedelerinnen richten die Nordtitelkämpfe am 15./16. April aus

Die Norddeutsche Meisterschaft trägt der SC Rist am 15. und 16. April in Wedel aus. „Wir haben recht gute Chancen, aber wir müssen diese auch nutzen“, sieht sich Gleitsmann vor der Endrunde zuversichtlich. „Ein paar Baustellen haben wir bis dahin aber noch anzugehen: Wir müssen uns in der Verteidigung mehr helfen, da vertrauen wir uns noch nicht gut genug. Aber ich bin da zuversichtlich, dass wir das hinbekommen.“

Die JBBL-Jungs gehen einen Riesenschritt Richtung Klassenerhalt

Für die männliche U16 um Trainer Lennart Holz geht es derweil um den Klassenerhalt in der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL). Die reguläre Saison beendete der SC Rist auf dem vorletzten Rang. In der Play-Down Runde geht es für die Wedeler darum, auch in der nächsten Saison in der JBBL spielen zu können. Den ersten Schritt dafür – und zwar einen sehr großen – haben sie bereits getan: Mit 142:33 gewannen die Wedeler ihr erstes Spiel deutlich gegen die Löwen Braunschweig.

U16-Trainer Lennart Holz fungiert auch als Reisegruppenleiter für die Turnierreise der Wedeler Jugendteams nach Wien.
U16-Trainer Lennart Holz fungiert auch als Reisegruppenleiter für die Turnierreise der Wedeler Jugendteams nach Wien. © Frederik Büll | Frederik Büll

Dass ein Sieg mit über 100 Punkten Vorsprung möglich ist, damit habe Holz im Vorfeld nicht gerechnet. „Wir haben am Freitag noch einmal gegen unsere eigene U18 getestet. Da ist klar geworden, dass wir das Ganze vielleicht ein bisschen zu locker angehen und dass wir mehr tun müssen. Das haben wir den Spielern auch so gesagt. Sie haben das sehr gut umgesetzt“, sagte Holz.

Bevor der Verbleib in der JBBL gesichert wird, geht es nach Wien zum Osterturnier

Im Best-of-Three-Format brauchen Holz und seine Jungs noch einen weiteren Sieg, um sich den Klassenerhalt zu sichern. Das zweite Spiel findet am 16. April in Braunschweig statt. Zuvor steht für die junge Truppe eine Reise nach Österreich an, denn dort nimmt der SC Rist am traditionellen Wiener Osterturnier teil.

Für Holz und seine Mannschaft geht es zusammen mit der weiblichen U14, den gleichaltrigen Jungs und der männlichen U18 in die österreichischen Hauptstadt. Seit 1990 findet dort jährlich das größte Basketball-Nachwuchsturnier in Mitteleuropa statt. „Das Turnier gefällt mir sehr gut, und Wien ist eine schöne Stadt“, sagt Lennart Holz als Reisegruppenleiter des SC Rist.

Die Jugendspielerinnen und Spieler aus Wedel treffen auf Teams aus Belgien, Litauen, Italien, Österreich und anderen deutschen Teams an. Die 31. Auflage des Osterturniers umfasst 550 Teams und findet noch bis zum 8. April statt. Die Spiele aller Teams können die Zuschauer live im Livestream des Veranstalters verfolgen.