Rellingen. SCE-Trainer Benjamin Wettig war neun Monate in einem chinesischen Internat tätig. Er traf auf viel Willen und Fleiß – aber wenig Talent.

Die Volksrepublik China setzt gern auf von der kommunistischen Partei ausgetüftelte Pläne, die umgesetzt werden sollen, um das vorgegebene Ziel zu erreichen. Ob es jemals wirklich einen Fußball-Weltmeister aus Fernost geben wird, erscheint in naher Zukunft jedoch eher unwahrscheinlich. Jedenfalls war der Hamburger Benjamin „Ben“ Wettig, aktueller Coach der Oberliga-Frauen des SC Egenbüttel, von März bis Dezember 2018 gewissermaßen ein Teil davon, das brachliegende fußballerische Potenzial Chinas zu erwecken.

In einer Facebook-Gruppe für Fußball-Trainer wurde er von einem Kollegen angeschrieben, ob er sich vorstellen könne, im Ausland zu arbeiten. Der Trainer aus Nordrhein-Westfalen hatte bereits im Reich der Mitte gearbeitet – das Interesse von Wettig war geweckt. Da er privat sich keiner Partnerin erklären musste und aufgrund einer Sprung­gelenksverletzung auch in seinem Job
als freiberuflicher Fitness-Trainer zu der Zeit kaum arbeiten konnte, stand der Entschluss fest.