Heike Kemmer, Olympiasiegerin, bringt Pferde und Reiter auf Gut Schäferhof taktvoll in Schwung

Pinneberg/Appen. Als Spitzensportlerin hat Heike Kemmer alles erreicht. Die Dressurreiterin ist mehrfache Olympiasiegerin, Welt- und Europameisterin. Bundesweit zählt sie zu den erfolgreichsten Dressurreiterinnen aller Zeiten. Jetzt lässt sie, 51, sich in die Karten blicken, zeigt ihr Erfolgsrezept und die Pferde werden sogar tanzen.

Zu sehen – und insbesondere auch zu hören – ist dies am Mittwoch, 25. März, auf Gut Schäferhof in Appen (18 Uhr). „Wir wenden uns an alle, die Freude an ihren Vierbeinern haben und motiviert sind, mal einen anderen Weg auszuprobieren“, erklärt Mitveranstalter Hans-Ulrich Plaschke von der FN (Reiterdachverband) aus Quickborn. Inzwischen haben sich mehr als 160 Reiter für die Veranstaltung „Musik im Takt des Pferdes“ angemeldet.

Darunter ist auf Gut Schäferhof der erfolgreiche Dressurreiter Nuno Palma E Santos. Er verspricht „eine Dressurkür auf Grand-Prix-Niveau“. Santos sattelt sein Nachwuchspferd Rose Response für eine neue Kür. Mit dem inzwischen verkauften Hengst Sal konnte er zu spanischen Klängen viele anspruchsvolle Prüfungen gewinnen.

Aber auch Hobby-Reiter und Pferde-Interessierte können einiges lernen. Zum Beispiel, welchen verblüffend großen Einfluss Musik auf die Ausbildung der Pferde und die Harmonie zwischen Ross und Reiter haben kann. Und dieser kann – genau wie beim Menschen – mit ausgesuchter Musik positiv verstärkt werden. „In diesem Seminar geht es nicht um den Wettbewerbsgedanken, viele möchten mit Stallkollegen auch mal zwanglos zu Musik gemeinsam verschiedene Lektionen reiten“, sagt Plaschke. Denn auch die unterschiedlichen Pferdetypen ticken in einem ganz eigenen Takt – der Bewegungsablauf richtet sich nach der Größe des Pferdes. „Dass damit die Gesamtpräsentation bei der Dressur optimiert werden kann, versteht sich fast von selbst“, sagt Heike Kemmer, die in Appen ihre ganz eigene Art des Pferdeflüsterns präsentiert und auch die Ritte kommentiert.

Wichtig seien körperliche Disziplin und feines Taktgefühl, da Musik die Eleganz in den Vordergrund stellen solle.

Eine Kür wird in der mittelschweren Stufe verlangt, eine höhere Elastizität in der Bewegung und mehr Ausdrucksstärke wird in den drei Grundgangarten (Schritt, Trab und Galopp) gefordert. Noten werden in einer M* Kür nicht vergeben, das Ergebnis wird in Prozentzahlen hochgerechnet.

„Ohne ausgezeichnete Musik, die vom Takt her direkt auf das Pferd abgestimmt ist, lässt sich heute kein Meistertitel mehr erringen“, sagt die Olympiasiegerin. Dies alles will Heike Kemmer auf der Veranstaltung verdeutlichen so, dass es nicht nur Profis, sondern auch Laien verstehen. Unterstützt wird sie von Swanjte Maass, Christian Ramcke und der Pferdewirtin Andrea Müller. Gemeinsam haben sie das Projekt „Pferd im Takt“ mit wissenschaftlichen Methoden vorangetrieben.

„Damit haben wir in der Praxis zum Teil überraschende Ergebnisse erzielt“, sagt Müller. Die drei erläutern, was diese Kombination in der Praxis bewirken kann – zu Pferde und an der Hand.