„Silberne Rose“ wird zur Showveranstaltung. Organisator Edgar Haßfurther droht Sperre des Deutschen Tanzsportverbandes

Pinneberg. Im Vorfeld der 32. „Silbernen Rose“, die am Sonnabend, 28. Februar (20 Uhr), im großen Saal des Pinneberger Hotels „Cap Polonio“ mit rund 300 Gästen ausgetragen wird, rumort es kräftig hinter den Kulissen. VfL-Abteilungschef Edgar Haßfurther, Organisator und Moderator beim Traditionsmeeting, steht dabei in völlig ungewohnter Form im Fokus. Es geht darum, dass die Verantwortlichen des Deutschen Tanzsportverbandes (DTV) dem hauptverantwortlichen Mann mit einer Sperre drohen, sollte das Event nach dem bisherigen Modus durchgeführt werden. Das S-Klassenturnier würde sich zu einer Showveranstaltung entwickeln, so die offizielle Begründung des DTV. Danach dürften nicht wie bisher Wertungsrichter am Rande des Parketts und die Besucher mit ihrer Stimmenabgabe das jeweilige Siegerpaar bestimmen, weil es nach den Statuten nicht zulässig sei.

Edgar Haßfurther hat bei seiner Entscheidung keine Sekunde gezögert – im Sinne des Tanzsports und vor allem der vielen Anhänger dieses Sports. „Es bleibt alles beim alten, auch wenn mir eine Strafe bevorsteht und ich das Risiko einer längeren Sperre eingehe“, so der Spartenboss. „Wir initiieren die Veranstaltung für unsere Zuschauer, und die entscheiden über das Gewinnerpaar.“ Edgar Haßfurther lenkt indes insofern ein, dass er im Vorwege einen Kompromiss eingeht. Die eingeladenen Wertungsrichter, bestehend aus dem Pinneberger Tanzlehrer Lars Leseberg, Profitänzer Massimo Sinato, bekannt aus der RTL-Serie „Let’s Dance“, sowie Rebecca Mir („Germanys Next Topmodell“) wurden wieder ausgeladen.

Nichts zu deuteln gibt es an der veränderten Zielsetzung des Gastgebers. „Wir wollen uns in einem neuen Outfit präsentieren. Wir wollen vor allem moderner werden, um auch die Jugend anzusprechen“, sagt Edgar Haßfurther, der keinen Bruch mit der Tradition sieht. Eine Maßgabe, die auch der Hauptsponsor, die Volksbank Pinneberg-Elmshorn gutheißt.

Das „Silberne Röschen“ erhält das ausdrucksstärkste Paar

Pinnebergs Bürgermeisterin Urte Steinberg äußert sich ebenfalls positiv: „Die Silberne Rose ist etwas ganz Besonderes und wird von Jahr zu Jahr schöner.“ Bürgervorsteherin Natalina Boenigk, die auch in diesem Jahr wie so viele andere Gäste auch in den Pausen über das Parkett schweben wird, hatte schon vor geraumer Zeit befunden: „Dieser einzige Ball der Stadt hat eine lange Tradition und machte das gesamte Ballgeschehen in Pinneberg salonfähig.“ Die vom ehemaligen Bürgervorsteher Artur Lontzek im Jahre 1983 aus der Taufe gehobene „Rose“ – sie wird vom Wedeler Goldschmiedemeister Frank Zemke angefertigt – sei aus dem Veranstaltungskalender der Stadt schon lange nicht mehr wegzudenken. Auch das „Silberne Röschen“ für das Paar mit der größten Ausstrahlung wird weiterhin als Sonderpreis überreicht.

Mitternachtsshows mit einer besonderen Überraschung

Ursprünglich sollten vier Paare in die Show einsteigen (siehe Infokasten), inzwischen sind es fünf geworden. Außer den aufgeführten Duos sind es noch Daniel Shapilov und Partnerin Carina Zavline, die in Hamburg wohnen, aber Mitglied im VfL sind. Angesichts ihres kürzlichen Triumphes bei den norddeutschen Meisterschaften in Delmenhorst sieht es der Veranstalter als selbstverständlich an, die beiden mit ins Teilnehmerfeld aufzunehmen, das aus drei Standard- und zwei Lateinpaaren besteht. „Carina und Daniel haben eine Siegchance“, glaubt Edgar Haßfurther, der erneut durchs Programm führt.

Als besonderes Highlight wird der Appener erneut die Mitternachtsshow ankündigen, bei der Michael Wenger und Jekaterina Perederejeva mit einer Überraschung aufwarten. Waren es in der Vergangenheit die Standard- und Lateinformationen aus Braunschweig, Bremen und Bremerhaven, die die Besucher begeisterten, zeigt am Sonnabend die unlängst gegründete Lateinformation des VfL Pinneberg ihre schwungvollen Darbietungen. Und wer selbst mittanzen möchte, kann sich über eine Neuerung freuen. Es kommt zur Premiere der Band Partytime Trio, die auch fetzige Songs spielt, die die Jugend anlocken dürfte.

Wer noch kurzfristig im „Cap Polonio“ dabei sein will, kann sich freuen: Es gibt noch Restkarten für 46 und 40 Euro (Parkett, 1. und 2. Tischreihe) sowie auf der Empore (36 Euro). Jugendliche bis 18 Jahre zahlen 20 Euro. Erhältlich sind sie bei Edgar Haßfurther (Tel. 04101/7877288 oder 0151/72501028).