Lara Hülsebusch von der LG Wedel-Pinneberg wird Fünfte bei U23-Junioren-DM über 3000 Meter Hindernis. Sie verzichtet auf eine Teilnahme bei den Deutschen Meisterschaften der Erwachsenen.

Pinneberg. Lara Hülsebusch betrat nach der Landung auf dem Großflughafen Son San Juan in Palma de Mallorca die Ankunftshalle. Die 19 Jahre alte Leichtathletin der LG Wedel-Pinneberg genoss die noch immer intensive Abendsonne und spürte dabei, wie die körperlichen Anstrengungen der vergangenen Wochen von ihr abfielen, die Abiturstress und zahlreiche Wettkämpfe beinhalteten. Nun wurde die Mittel- und Langstreckenläuferin von ihrer Mutter am Flughafen abgeholt und startete in einen zweieinhalbwöchigen Urlaub.

Die Ferien auf der Mittelmeerinsel trat Lara Hülsebusch mit dem Gefühl an, als einzige Starterin des Kreises Pinneberg bei den deutschen Juniorenmeisterschaften in Göttingen etwas Außergewöhnliches geleistet zu haben. In der Altersklasse U 23 belegte sie über 3000 Meter Hindernis den fünften Platz - die beste Platzierung, die die groß gewachsene Athletin bei einer DM bisher erreichte und die auch LG-Trainer Klaus Böttcher (Prisdorf) besonders hoch bewertet.

"Es war eine vorzügliche Vorstellung von Lara. Ein Leistungssprung von ihr, den man so eigentlich kaum erwarten konnte." 10:49,38 Minuten bedeuten zudem eine neue Bestzeit für die Pinnebergerin, die im Finale zwar erst rund 20 Sekunden hinter Siegerin Cornelia Griesche (DJK Ingolstadt) ins Ziel kam, andererseits aber auch nur sieben Sekunden hinter der Drittplatzierten Annika Scheunemann (SC Berlin) lag.

Mit ihrer Finalzeit hat Lara Hülsebusch gleichzeitig auch die A-Norm für die Teilnahme an den deutschen Meisterschaften der Erwachsenen am 6. Juli in Ulm erfüllt, doch Lara verzichtet in Übereinstimmung mit Klaus Böttcher auf eine Teilnahme. Der Trainer glaubt, dass die Aneinanderreihung hochwertiger Wettkämpfe gegenwärtig zu viel für seinen Schützling sein könnte. Lara hat trotzdem einige Termine auf dem Zettel: Sie, die es aufgrund ihres Alters in der U 20 eigentlich leichter antreffen würde, hat Starts bei den U18-Titelkämpfen (1500 Meter Hindernis) am 13./14. Juli in Berlin-Lichterfelde sowie bei der U20-DM am Wochenende 27./28. Juli in Rostock.

Auf Flachstrecken wie den 800, 1500 oder 3000 Meter weiter nach vorne zu laufen ist nicht so schwierig wie bei Hindernisrennen. "Man muss das Lauftraining noch mehr intensivieren, um die Ausdauerwerte zu steigern", sagt die Athletin, die kein Hindernis scheut. Die technischen Anforderungen seien zudem anspruchsvoller, das Timing zwischen den einzelnen Hindernissen müsse stimmen. "Hürden überspringen ist nicht identisch mit Hindernisse überwinden, der Rhythmus ist unterschiedlich", erklärt Klaus Böttcher.

Nur wenige Athletinnen im Kreis reizen Hindernisrennen

Dabei widmet sich Lara Hülsebusch, die in der Zwischenzeit für ein Jahr eine Schule in Kanada besucht hatte, erst seit rund zwei Jahren dem Leistungstraining. Das absolviert sie regelmäßig auf der Pinneberger Sportplatzanlage An der Raa. Dann aber geht es über Hürden, denn feste Hindernisse aufzubauen wäre kompliziert.

Hindernisrennen, viele Jahrzehnte eine reine Männerdomäne, reizen im Kreis Pinneberg heutzutage nur wenige Athletinnen. Außer Lara Hülsebusch, die auch eine ausgezeichnete Weitspringerin ist, sind dies noch Svenja Meyer (LG Wedel-Pinneberg), die derzeit in den USA studiert, und Ariane Ballner, die vielseitige Elmshornerin, die noch der B-Jugend angehört.

Außer Lara Hülsebusch sollte übrigens noch ein weiterer Athlet der Startgemeinschaft in Göttingen dabei sein. Dreispringer Julian Dwenger erkrankte jedoch kurzfristig und musste seine Teilnahme absagen.