100 Jahre nach seiner Einführung ist das Sportabzeichen vom Deutschen Olympischen Sportbund mithilfe der Technischen Universität München gründlich renoviert worden. So gibt es bei den Erwachsenen nun 16 statt elf Altersgruppen. Kinder dürfen bereits ab sechs Jahren teilnehmen.

Mit den neuen Kategorien Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination gibt es Herausforderungen in vier statt fünf Leistungsgruppen. In jeder sind mehrere Disziplinen auszuwählen. Auch neue - so wie Seilspringen, Zonenweitsprung und Medizinballwurf - finden Berücksichtigung in der Reform.

Umstritten ist deren zentraler Punkt: die Veränderung der Leistungskriterien. Statt stetig Gold ab dem dritten Sportabzeichen für festgelegte Leistungen zu erhalten, gilt es nun jedes Jahr aufs Neue, Bronze, Silber oder Gold zu erlangen.

Die Kriterien für die Bronzemedaille liegen im Durchschnitt knapp unter den alten Zielwerten. Für die Silber- oder gar Goldmedaille sind deutlich bessere sportliche Leistungen notwendig.

Befürworter loben den mit der Reform eingeführten stärkeren Leistungsgedanken. Kritiker sehen die Änderungen skeptisch. Sie befürchten die Unerreichbarkeit der gewohnten Goldmedaille für viele Sportler durch zu hohe Anforderungen.