Es war einer der schlimmsten Momente im Sportlerleben des Thorben Reibe. So sehr hatte er sich auf sein erstes und möglicherweise letztes Hamburger Oddset-Pokalendspiel gefreut. Dann winkte Trainer Achim Hollerieth den 30 Jahre alte Itzehoer schon nach einer halben Stunde vom Platz - ausgewechselt.

"Es war so bitter, die Mannschaft verlieren zu sehen und vor allem, ihr nicht mehr helfen zu können", sagte der Mann, der den Elmshornern den Weg ins Finale in den Runden davor mit Torerfolgen gegen Teutonia 05 und die SV Blankenese überhaupt erst geebnet hatte. "Aber im Mittelfeld klaffte ein großes Loch. Wenn wir so etwas sehen, müssen wir reagieren, ob in der fünften Minute oder nach 85 Minuten", rechtfertigte Hollerieth seine Maßnahme.

Mit etwas Gartenarbeit versuchte Reibe am nächsten Tag, die trüben Gedanken zu verdrängen. Am liebsten wäre ihm, der Trainer würde ihn am Freitag gegen den VfL Pinneberg überhaupt nicht berücksichtigen. Dahinter steckt aber keineswegs eine trotzige Haltung. "In jedem Spiel gebe ich mein Bestes", betont er. Doch Reibe war von 2010 bis 2012 Führungsspieler der Pinneberger und dort Liebling der Fans. Wird Hollerieth so hart sein, von ihm zu erwarten, sein früheres Team in die Landesliga zu schießen?