Der Wedeler Sven Müller verletzt sich bei Testspiel schwer - Verdacht auf Kreuzbandriss. Für ihn ist die Saison vermutlich gelaufen. Spitzenreiter VfL “nur“ 1:0.

Wedel. Ist die Fußball-Saison für Sven Müller, 23, vorbei, kaum, dass sie nach langen Winterwochen wieder begonnen hat? Das entscheidet sich um 11.15 Uhr beim Radiologen in Rissen. Der Torjäger von des FC Roland Wedel (Bezirksliga) muss dort eine Kernspin-Tomographie seines linken Knies und Fußgelenks vornehmen lassen. "Der Fuß ist komplett angeschwollen und auch das Knie bereitet Schmerzen", sagt der Mann, der vergangene Serie 28 Tore in der Kreisliga erzielte und für den Aufsteiger auch schon in der Staffel West 14 Mal traf. Die erste Diagnose war vernichtend - Kreuzbandriss?

Es passierte im Test bei Eintracht Lokstedt (3:3), wo sich die Wedeler nur auf den Punktspiel-Auftakt nach fünfwöchiger Pause beim FC Elmshorn II (1:2) einstimmen wollten. Ein paar Minuten waren erst absolviert, als Müller und der gegnerische Torwart zusammenprallten. Der Stürmer spürte sofort, "dass etwas nicht stimmt, zuerst dachte ich an einen Beinbruch." Kapitän Patrick Wittich setzte sich in Müllers Auto und fuhr den verletzten Stürmer in dessen Wedeler Wohnung. Als die Schmerzen nicht nachließen, rief Müller einen Teamgefährten Gino Steinbach an, der ihn im Rissener Krankenhaus ablieferte. An Gehhilfen ("Krücken") kehrte er wieder zurück. "Das war's. Diese Serie wird das nichts mehr", fürchtet der Elektriker. Das letzte Wort hat aber der Radiologe.

Die Wedeler mit ihrem vergleichsweise kleinen Kader sind froh, schon 27 Punkte auf dem Konto zu haben. Den monatelangen Ausfall von Spielmacher Steinbach (Schulterverletzung) hatten sie noch verkraftet, Müllers Ausfall aber wiegt schwer. "Etwas improvisieren können wir ja, aber ihn nicht annähernd gleichwertig ersetzen", sagt Trainer Dirk Kahl. Bitter war, dass in Elmshorn auch die Verteidiger Roger Macias-Mora und Patrick Mohr verletzungsbedingt ausgewechselt werden mussten.

Die Freude über das 1:0 von Josip Dilber (33.) währte nur drei Minuten, dann nutzte Pascal Greve eine Tändelei von Andrej Scherer zum Ausgleich. Antonio Ude, der sich aus dem Elmshorner Oberliga-Team in die Bezirksliga zurückzog, führte zwei Minuten nach dem Seitenwechsel die Entscheidung herbei. Die Sieger feierten aber auch Altherren-Torwart Michael Homburg, 49, der für den am Finger operierten Kevin Huckfeldt einsprang und sein Team bei einer Großchance für Marco Meins vor der Punkteeinbuße bewahrte (65.). Am Spielfeldrand beobachtete Sven Müller die Szene mit betrübtem Gesicht. Im Nachholtreffen am Donnerstag, 11. April, gegen den SV Rugenbergen II wollen die Wedeler auch ohne ihn punkten, der FC Elmshorn II erwartet den TSV Sparrieshoop, der beim Rissener SV 1:3 (Torschütze: Christian Mikut) verlor -Anpfiff jeweils um 18 Uhr.

Der SC Egenbüttel muss am Mittwoch, 10. April, um 19.30 Uhr gegen den SV Eidelstedt auf Hossein Zolfghari verzichten. In der 70. Minute des Gastspiels beim Tabellenletzten SV West-Eimsbüttel war der Kapitän nach einer angeblichen Notbremse über Bord gegangen, Rote Karte. Als die Gastgeber zehn Minuten später einmal durchkamen, hatten die Rellinger außer ihrem Anführer dann auch überraschend das Spiel verloren (0:1). Überhaupt war es nicht das Wochenende der Verfolger von Tabellenführer VfL Pinneberg II , der sich dank eines Treffers von Christian Koster (14.) 1:0 gegen den TSV Holm durchsetzte und weitere drei Zähler am Dienstag, 10. April, um 18 Uhr gegen den Kummerfelder SV - Spielausfall gegen Halstenbek-Rellingen II - anstrebt.

So blieb dem Tabellenzweiten Niendorfer TSV II eine 2:3 (1:1)-Niederlage beim Vorletzten 1. FC Quickborn nicht erspart, nachdem die Gäste bereits 1:0 (34.) und 2:1 (60.) geführt hatten. A-Jugend-Stürmer Ömer Yener (55.), Steven Schönfeld (65.) und Kevin Heath (80.) rissen das Ruder mit ihren Torerfolgen noch herum. "Wir leben noch, und wie", jubelte Quickborns Coach Daniel Gehrke, Freund ausgiebiger taktischer Besprechungen.

Der SSV Rantzau musste mit einem 1:1 (1:1) gegen den SV Eidelstedt zufrieden sein, wobei sich der Schiedsrichter Kritik aus beiden Lagern einhandelte. Die Barmstedter reklamierten vergeblich ein Foul an Niclas Lohmann vor dem 0:1 (12.), die Eidelstedter sahen Roman Dohrn bei der Vorbereitung des 1:1 (Marvin Jensen/30.) im Abseits. SSV-Coach Andreas Behnemann sah das Unentschieden am Ende gelassen: "Es bringt nichts, künstlich Aufstiegsdruck aufzubauen. Wenn meine junge Mannschaft immer ihr Bestes versucht, sind wir alle zufrieden."

Schließlich brachte auch der Tabellenvierte Hansa 11 keinen Sieg, sondern nur ein 2:2 (1:2) gegen den SV Rugenbergen II zustande. Zwei Freistoßtreffern (7., 70.) standen erfolgreiche Aktionen der Bönningstedter Lou Anger (15.) und Kevin Klüver (35.) gegenüber.