Nach zwei Cupsiegen der Wedeler in Folge gewann diesmal SuS Waldenau das Willi-Freyer-Gedächtnis-Turnier.

Wedel. "Mit rechts angenommen, mit links abgezogen": So trocken wie sein unhaltbarer Flachschuss fiel der Kommentar von Jan Tilman Michel zur entscheidenden Szene des Endspiels aus. 13 von 14 Minuten waren bereits torlos absolviert gewesen, als der 21 Jahre alte Abwehrspieler die Kreisliga-Fußballer des SuS Waldenau jubeln ließ. Mit einem 1:0 über den FC Roland Wedel (Bezirksliga) verhinderte das Team aus Pinneberg Süd, dass die Gastgeber ein drittes Mal nacheinander ihr Willi- Freyer-Gedächtnis-Turnier gewinnen konnten. "Der SuS Waldenau war diesmal der verdiente Sieger", sagte Roland-Coach Dirk Kahl anschließend ohne Umschweife.

Trotz verlorenem Finale erleben die Gastgeber eine entspannte Spielzeit

Am Ende des Jahres blicken die Wedeler nicht nur auf eine entspannte Spielzeit als Aufsteiger in der Staffel West und auf eine leicht angestiegene Mitgliederzahl (220), sondern auch auf ein gelungenes Turnier zurück. Dass sich wenige Tage nach dem Stadtsparkassen-Cup des Nachbarn TSV noch 380 Zuschauer in der Steinberghalle einfinden würden, hatten wohl die wenigstens erwartet. Nicht nur den Vereinsvorsitzenden Wolfgang Mertens freute diese Resonanz riesig.

Vom Überschuss, den sich die mit der Organisation beauftragte Mannschaft des FC Roland hart erarbeitete, wird sie nun eine Ausfahrt im Sommer finanzieren. Niemand störte sich daran, dass es nicht so kam, wie von Lukas Dombrowski (Wedeler TSV) an die Adresse Wolfgang Mertens' vor dem Halbfinale prophezeit: "Ihr holt das Ding." FCR-Trainer Dirk Kahl regte trotzdem an, "jetzt tüchtig zu feiern".

Das machten die 20 Turnierhelfer bis spät in den Abend bei Gastronom Pana Tsolakis, dem Trikotsponsor der ersten Mannschaft mit griechischem Restaurant am Kronskamp.

Total in Vergessenheit geriet dabei der Verdruss, der entstanden war, als es nicht mehr gelang, die (rechtzeitige) Absage des TSV Holm aufzufangen. Bei nur sieben Teams am Start musste sich die Crew um Turnierleiter Daniel Lopez etwas einfallen lassen. Was dabei herauskam, gefiel den Fans. Automatisch für das Halbfinale qualifiziert war nur der FC Roland als Sieger der Vierergruppe.

Alle anderen sechs Mannschaften absolvierten noch K.O.-Spiele in einer Zwischenrunde. Da hatten die Waldenauer als Erster der Dreier-Gruppe ihre liebe Mühe, den VfL Hammonia (Letzter der Vierergruppe) 2:0 zu bezwingen. Die technisch starken und besonders spielfreudigen Youngster von Cosmos Wedel entschieden das spannende Neunmeterschießen gegen Kickers Halstenbek zu ihren Gunsten (4:2). Die Zweite des TSV Wedel mit Pascal Gertschat (als Torwart), Khaled Belkhodja und Daniel Möller vom Aufgebot der Ersten entzauberte den Rissener SV (5:1).

Ein Treffer von Michael Claußen reichte dem FC Roland dann, die verstärkte TSV-Reserve im Halbfinale (1:0) zu bezwingen. Mike Kolbe (2), Fabian Buller und der erst 16 Jahre alte Finn Hoeckrich sorgten für das 4:0 des SuS Waldenau gegen den SC Cosmos. Am Ende wurde Kolbe für vier Turniertreffer mit etwas Taschengeld in rotem Umschlag belohnt.

SuS-Coach Matthias Jobmann wird zum Saisonende aufhören

Die Wahl des besten Feldspielers fiel nicht mehr schwer, nachdem Khaled Belkodja im Neunmeterschießen um den dritten Platz mit Beinen wie verknotet ein besonders freches Tor erzielt hatte. Cosmos-Keeper Dominik Subbe scheiterte an Pascal Gertschat, damit hatte die TSV-Reserve 6:5 gewonnen. "Ihr dürft wiederkommen", forderte Ligaobmann Dirk Kahl den zum besten Torwart gekürten Kevin Bejarano (VfL Hammonia) auf. Dessen Team entgleiste ein bisschen in der Vorrundenpartie gegen den SC Cosmos (0:2). Zwei Zeitstrafen und einmal Rot führten dazu, dass kurzzeitig fünf Cosmonauten nur noch zwei VfL-Akteure (inklusive Keeper) gegenüberstanden. Ansonsten bemühten sich alle Akteure aber um Fairness und freundschaftliche Gesten.

Wenn überhaupt ein Schatten auf den Erfolg des SuS Waldenau fiel, dann ist es dieser: Trainer Matthias Jobmann, 48, hört am Saisonende auf. Begründung: "Nach zwölf Jahren als Abteilungsleiter, Liga- und Jugendtrainer wird es Zeit für etwas Neues." Dass Sohn Marcel, 20, bislang Waldenauer Torjäger, in der Winterpause zu Blau-Weiß 96 wechselte, wird die Überlegungen des Vaters beeinflusst haben.