Die Elmshorn Fighting Pirates bekommen Verstärkung und setzen kommende Saison auf ein Quartett mit Erfahrung in der German Football League.

Elmshorn. Dafür, dass die neue Saison im American Football für sie erst am 6. April um 15 Uhr mit einem Heimspiel gegen die Kiel Baltic Hurricanes beginnt, sind die Vorbereitungen bei den Elmshorn Fighting Pirates schon weit fortgeschritten. Headcoach Stefan Mau und sein Trainerstab sind ebenso bereit für neue sportliche Herausforderungen wie die Abteilungsleitung um den Vorsitzenden Jörg Lorenz.

Die Vorfreude auf die neue Spielzeit wird dadurch verstärkt, dass der große Spielerkader schon jetzt steht und jüngst noch mit vier Akteuren verstärkt wurde, die allesamt Erfahrung in der deutschen Eliteliga German Football League (GFL) mitbringen.

Besonders hohe Erwartungen weckt die Rückkehr von Torben Stockfleth. Der 24 Jahre alte Linebacker erlernte das Footballspielen in Elmshorn, bevor er vor vier Jahren zum Bundesliga-Club Kiel Baltic Hurricanes wechselte. Mit den "Wirbelstürmen" gewann er einen deutschen Meistertitel, wurde zudem zweimal Vizemeister. 2008 holte Torben Stockfleth mit der deutschen Jugend-Nationalmannschaft in Spanien den Europameistertitel. Trainer Ivo Kolbe, der bei den Pirates die Defensivreihen betreut, hält große Stücke auf seinen früheren Schützling. "Ich kenne 'Stocki' aus der Pirates-Jugend und habe mit ihm auch in Kiel gearbeitet. Er ist eine Bereicherung für unsere Defense."

Torben Stockfleth trifft in Elmshorn viele Freunde und sportliche Weggefährten wieder. Auch während seiner Zeit in Kiel hielt er Kontakt mit ihnen, war des Öfteren Zaungast beim Training und Zuschauer bei Punktspielen. Für Football-Abteilungsleiter Jörg Lorenz ist die Rückkehr des Eigengewächses nur die logische Konsequenz der jüngsten sportlichen Entwicklung bei der Pirates. "Dass Torben seinen Weg zu uns zurück gefunden hat beweist, dass wir ein tolles Team auf und neben dem Platz bieten."

Auch Trainersohn Benjamin Mau, 21, wird in der kommenden Saison für die Pirates spielen, kommt wie Stockfleth von den Baltic Hurricanes, mit denen er sogar zwei Meistertitel holte. Vor allem die Aussicht, mit Vater Stefan (als Headcoch) und Bruder Marlon (als Mannschaftskamerad) gemeinsame Sache machen zu dürfen, spornt den Neuzugang an, den das Familienoberhaupt für die Football-Schlüsselposition des Quarterbacks vorgesehen hat.

Als dritter ehemaliger Kieler mit GFL-Erfahrung stieß Sven Linn zu den Freibeutern. Der 28 Jahre alte Kicker, 2003 als Youngster deutscher Meister mit den Hamburg Blue Devils, verwandelte in der zurückliegenden Spielzeit 40 von 43 Schüssen zu Extrapunkten nach Touchdowns seines Teams. Sein spektakulärstes Feldtor erzielte er aus 50 Yard Entfernung gegen die Dresden Monarchs. Der heutige Pirates-Sprecher und ehemalige Kicker Olaf Mai hält seinen Nachfolger für einen Riesengewinn für die Pirates. "Neun Jahre habe ich selbst für die Pirates den Ball getreten, aber als Wide Receiver war das für mich nur ein Nebenjob." Umso mehr freue es ihn, dass die Position nun mit einem Spezialisten besetzt ist. Linn, der zurzeit noch an den Folgen einer Sprunggelenkverletzung leidet, ist optimistisch, bis zum Saisonstart fit zu werden. "Ich bin mitten im Aufbautraining." Ende des Monats will der Neuzugang dann zur Mannschaft stoßen.

Das Durchschnittsalter des Pirates-Kaders in die Höhe schnellen lässt der vierte Neuzugang mit GFL-Erfahrung. Björn-Claudius Buck ist bereits 42 Jahre alt. Das hinderte den Offensive Lineman in der vergangenen Saison aber nicht, während eines beruflich bedingten Aufenthalts in Südwestdeutschland für das Erstliga-Team der Rhein-Neckar Bandits in Mannheim zu spielen und mit ihm ins Viertelfinale der German Bowl einzuziehen. Dass er in seiner Wahlheimat den Sprung in die erste Mannschaft schaffte, wunderte auch Buck selbst: "Im Prinzip wollte ich in der zweiten spielen, aber der Coach wollte mich im GFL Team haben." Seine Erfahrungen aus der Zeit im Mannheim möchte der 1,94 Meter große Spätstarter Buck, 2011 mit 41 Jahren ältester Rookie im Team der Fighting Pirates, nicht missen, fühlt sich aber mittlerweile in Elmshorn wieder ebenso wohl wie die übrigen Neuzugänge. Ausschlaggebend dafür dürfte neben der sportlichen Perspektive die Stimmung im bei Heimspielen stets gut gefüllten Krückaustadion sein. "Dass wir so viel Zulauf aus der GFL erhalten, beweist, dass es bei uns im Team und im Hintergrund stimmt", sagt Football-Abteilungsleiter Jörg Lorenz.