Wedels Zweitliga-Basketballer können am Sonnabend gegen Stahnsdorf mit einem elften Saisonsieg ihr Etappenziel erreichen.

Wedel. "Wir freuen auf 2013", sagte Sebastian Gleim, seit Anfang dieser Saison Headcoach bei den Zweitliga-Basketballern des SC Rist, nach dem alljährlichen "Merry-Ristmas"-Spektakel kurz vor Weihnachten in der Steinberghalle. Dort könnte es am Sonnabend nun gleich zu Beginn des neuen Jahres wieder etwas zu feiern geben. Um 19 Uhr empfangen die Wedeler (Tabellendritter/20 Punkte) zum Heimspiel der Pro B Nord den RSV Eintracht Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf (Elfter/acht). Gewinnt das Heimteam, ist ihm die Teilnahme an den Aufstiegs-Play-offs rein rechnerisch nicht mehr zu nehmen.

Und genau das ist laut Sebastian Gleim das Ziel. "Wir wollen zu Hause den Deckel draufsetzen, denn danach spielen wir dreimal auswärts", sagt der Trainer, ohne dabei allerdings die Gäste aus Brandenburg zu unterschätzen. In der Hinrunde gewannen die Rist-Herren zwar erstmals ein Auswärtsspiel beim Angstgegner in Kleinmachnow, aber das damalige 61:53 ist für den Headcoach heute kein Maßstab mehr. "Stahnsdorf ist aufgrund von Verletzungssorgen und eines frühen Trainerwechsels schlecht in die Saison gestartet, läuft mittlerweile aber auf Betriebstemperatur."

Das zeigten nicht zuletzt drei Siege aus den zurückliegenden vier Partien, die einzige Niederlage kassierte das Team von Kai Buchmann, nach Wladimir Pastuschenko und Jaime Meißner in dieser Saison schon der dritte Coach auf der Eintracht-Bank, gegen Spitzenreiter Schwelmer Baskets. Beim jüngsten 94:83 über Citybasket Recklinghausen kurz vor dem Jahreswechsel trafen fünf Stahndsdorfer Spieler zweistellig, allen voran der US-Amerikaner Blair Scott Wheadon (21). Unabhängig davon geht Sebastian Gleim davon aus, dass sich angesichts neun ausstehender Spieltage in der regulären Saison der Pro B Nord im Play-off-Rennen noch kein Team aufgeben hat. "Schwelm ist schon durch, und von Platz zwei an kämpfen noch alle Teams um einen der ersten acht Plätze." Sein Team hätte dank eines Zehn-Punkte-Polsters zu Platz neun zwar gute Chancen, aber noch nichts erreicht. "Im Sport kann viel passieren, deshalb müssen wir jetzt den letzten Schritt machen."

Dabei mithelfen soll mit Marvin Adu ein Mann, der kurz vor Weihnachten aus den USA in seine Geburtsstadt Hamburg zurückkehrte, in der Jugend auch für den SC Rist spielte und beim 82:76-Auswärtssieg über die BSW Sixers sein Comeback in Grün und Gelb gab. In den zurückliegenden Jahren sammelte der 2,03 Meter große, 102 Kilogramm

schwere und 25 Jahre alte Power Forward und Center Erfahrung im Mutterland des Basketballs zunächst im Highschool-Team des Laurinburg Institute (Bundesstaat North Carolina) und anschließend für Colleges in den Staaten New Jersey (Essex County, 2008 bis 2010) und Texas (Prairie View A&M University, 2010 bis 2012) Erfahrung. In der Saison 2011/12 brachte er es bei den "Panthers" aus der Nähe von Houston auf 17 Einsätze à fünf Minuten pro Spiel. Vor seinem Engagement in Wedel bestritt er drei Partien für Pro-A-Ligist SC Rasta Vechta.

"Marvin hat gut trainiert und ist inzwischen einen Schritt näher bei der Mannschaft", sagt Sebastian Gleim, ohne aber am Sonnabend Wunderdinge von dem Hamburger Jung zu erwarten. Verzögern wird sich das Pro-B-Debüt des zweiten Neuzugangs. Johannes Heisig, 18 Jahre alter Nachwuchs-Bundesligaspieler der Piraten Hamburg, kam von Kreisrivale BG Halstenbek/Pinneberg (1. Regionalliga), ist in Wedel aber primär für Einsätze in der zweiten Mannschaft vorgesehen und reist mit dieser nach Bremerhaven. Im Pro-B-Team fällt Paul Owusu aufgrund hartnäckiger Adduktorenbeschwerden aus, der Einsatz von Fabian Böke ist aus familiären Gründen fraglich.